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Tierwohllabel: Jetzt muss der Minister liefern!

Ein Kommentar von top agrar-Chefredakteur Dr. Ludger Schulze Pals: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat Anfang dieser Woche eine grundsätzliche Zustimmung von den Spitzen der Agrar- und Ernährungsbranche bekommen, dass diese die Einführung eines staatlichen Tierwohllabels unterstützen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von top agrar-Chefredakteur Dr. Ludger Schulze Pals:


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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat Anfang dieser Woche eine grundsätzliche Zustimmung von den Spitzen der Agrar- und Ernährungsbranche bekommen, dass diese die Einführung eines staatlichen Tierwohllabels unterstützen. Dieses soll nach Auffassung des Ministers


  • als freiwilliges Label organisiert werden,
  • mehrstufig aufgebaut sein,
  • auf klaren Kriterien basieren und
  • ein ergänzendes Miteinander mit der Brancheninitiative Tierwohl (ITW) ermöglichen.


Sowohl der Deutsche Tierschutzbund als auch der landwirtschaftliche Berufsstand (DBV und ISN) tragen diesen noch sehr allgemeinen Ansatz mit. Das ist eine gute Botschaft, denn nur ein breit organisiertes Tierwohllabel kann dazu beitragen, die Tierhaltung aus der gesellschaftlichen Sackgasse herauszuholen.


Vor Schmidt liegt aber noch viel Arbeit. Denn wie ein solches Tierwohllabel konkret ausgestaltet werden soll, welche Kriterien dafür gelten, wie hoch der Anteil gelabelter Ware sein könnte, welche Kosten das Label verursacht und wer diese tragen soll, wissen derzeit offenbar weder der Minister noch die beteiligten Organisationen. Die Fortschritte, die bei den Arbeitstreffen in den vergangenen Wochen erzielt worden sind, sind jedenfalls sehr bescheiden. So ist es zumindest von den Teilnehmern der Sitzungen zu hören.


Dabei müssten eigentlich alle Beteiligten ein hohes Interesse haben, gemeinsame Lösungen zu finden:

  • Der Minister, weil sein Tierwohllabel nur dann ein Erfolg wird, wenn es für die Landwirte annehmbar und attraktiv ist und wenn es die Tierschützer mittragen, die dann für die notwendige Akzeptanz in der Öffentlichkeit sorgen.
  • Die Träger der Initiative Tierwohl (Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmittelhandel), weil eine schlüssige inhaltliche Verzahnung von Brancheninitiative und Tierwohllabel, die vor allem bei Schweinefleisch noch offene Flanke der fehlenden Nämlichkeit (betriebliche Ursprungskennzeichnung) bei der ITW, schließt.
  • Und der Deutsche Tierschutzbund, weil ein Tierwohllabel mit Breitenwirkung zu einer substanziellen Verbesserung der Haltungsbedingungen in der Nutztierhaltung führt. Das hat der Tierschutzbund mit seinem Tierschutzlabel bislang nicht erreicht.


Christian Schmidt ist jetzt gefordert, die Diskussion so zu moderieren, dass alle Beteiligten konstruktiv, zur Not auch hart aber immer fair und miteinander um den besten Konsens für das staatliche Tierwohllabel ringen. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl, da sich die Beteiligten allesamt nicht sonderlich über den Weg trauen.


Und noch eines ist wichtig: Die Landwirte, aber auch die Fleischwirtschaft und der Lebensmittelhandel brauchen stabile Rahmenbedingungen. Deshalb wäre es entscheidend, dass der grundsätzliche Ansatz eines staatlichen Tierwohllabels über die Bundestagswahl hinaus trägt, sonst ist die Arbeit der kommenden Monate schon heute für die Katz. Deshalb kann es nur heißen: Jetzt muss Christian Schmidt liefern. Je schneller das Tierwohllabel in trockenen Tüchern ist, desto besser.

 

 

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