Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Trübe Stimmung in der Agrarbranche

Stagnierende oder sogar rückläufige Umsätze, Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung und zum Teil wegbrechende Auslandsmärkte haben im Jahr 2016 für eine trübe Stimmung im Agribusiness gesorgt, und die Branche steht weiter vor großen Herausforderungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Stagnierende oder sogar rückläufige Umsätze, Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung und zum Teil wegbrechende Auslandsmärkte haben im Jahr 2016 für eine trübe Stimmung im Agribusiness gesorgt, und die Branche steht weiter vor großen Herausforderungen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Diese Diagnose haben die Autoren des „Konjunkturbarometers Agribusiness in Deutschland 2017“ von Ernst & Young, der Uni Göttingen und der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft gestellt.  


Durch die Sanktionen der Europäischen Union sei der deutschen Ernährungsindustrie Russland als wichtiger Absatzmarkt weggebrochen, und hinter den Exportmärkten Großbritannien und USA stünden erhebliche Fragezeichen, heißt es in der Studie. Die Branche sei bei einem zunehmend gesättigten Binnenmarkt stark von ihren Exporten abhängig, die mittlerweile rund ein Drittel des Gesamtumsatzes stellten.


„Die Unternehmen fahren 2017 trotz erster Anzeichen für eine Erholung der wirtschaftlichen Lage in der Milch- und der Fleischwirtschaft weiter auf Sicht und müssen ausreichend flexibel bleiben, um auf die volatile Lage schnell reagieren zu können“, erklärte Dr. Christian Janze von Ernst & Young. Die Landtechnikindustrie bekomme den starken Rückgang der Agrarpreise zu spüren, während die zunehmenden Unsicherheiten und protektionistischen Tendenzen und die sich verhalten entwickelnde Nachfrage auf wichtigen Exportmärkten der Milch- und Fleischwirtschaft zusetzten.


Prof. Ludwig Theuvsen von der Universität Göttingen sieht den zunehmenden Akzeptanzverlust in der Bevölkerung als weiteres Problem. Vor allem die Fleischwirtschaft habe mit einem Imageverlust zu kämpfen, der mit einem grundlegenden Wandel der Einstellung in Teilen der Gesellschaft zur industriellen Landwirtschaft im Allgemeinen und dem Fleischkonsum im Besonderen zu tun habe.


Gefahr einer neuen Abwärtsspirale


Laut der Studie hat das Agribusiness in Deutschland 2016 trotz niedriger Agrarpreise nach vorliegenden Schätzungen insgesamt mehr als 210 Mrd Euro umgesetzt. Die größte Teilbranche, die Ernährungsindustrie, habe bei den Erlösen gegenüber 2015 ein leichtes Plus von 0,6 % auf rund 170 Mrd Euro verzeichnet.


Bei der Molkereiwirtschaft sei für 2016 von einem Minus von 0,7 % auf etwa 24,4 Mrd Euro auszugehen. Marktexperte Janze erwartet, dass die Nervosität innerhalb der Milchbranche anhalten werde. Die Versuchung, die Produktion angesichts der aktuell höheren Preise erneut auszuweiten, um entstandene finanzielle Löcher zu stopfen, sei bei den Milchbauern groß. Damit könnte wieder eine neue Abwärtsspirale in Gang gesetzt werden.


Die Fleischwirtschaft habe dagegen 2016 den Rückgang ihrer Umsätze aufhalten können und sei wieder gewachsen, und zwar schätzungsweise um 1,8 % auf 40,4 Mrd Euro. Zu beobachten sei jedoch, dass die Verbraucher in Deutschland zum Großteil nicht bereit seien, mehr zu zahlen, so Janze. Gleichzeitig nehme der Druck auf die Branche zu, höhere Tierwohlstandards einzuhalten, die entsprechend auch mehr Geld kosteten. Zudem könnte 2017 die Geflügelpest noch negative Auswirkungen zeigen.


Landtechnikbranche vor einer Krise?


Mit Problemen hatten im vergangenen Jahr der Studie zufolge die Hersteller von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen zu kämpfen. Seit dem Allzeithoch im Jahr 2013 mit einem Gesamtumsatz von 8,39 Mrd Euro habe die Branche erhebliche Einnahmerückgänge zu verkraften. Für das vergangene Kalenderjahr sei von Erlöseinbußen von rund 5 % auf etwa 7 Mrd Euro auszugehen. Janze hält die Stimmung der Landtechnikunternehmen mittlerweile für „krisenhaft“. Mit Blick auf 2017 gäben die protektionistischen Tendenzen weltweit und vor allem in den Vereinigten Staaten zu denken.

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.