Die UFOP hat vor einem drohenden Aus für den heimischen Anbau von Körnerleguminosen gewarnt und eine stärkere Förderung dieser Eiweißfutterpflanzen gefordert. In einem Schreiben an Bundesagrarministerin Ilse Aigner bat der UFOP-Vorsitzende Klaus Kliem darum, den Anbau von Erbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen bei der Umsetzung der Health-Check-Beschlüsse im Rahmen der Agrarumweltprogramme durch wirksame finanzielle Anreize zu unterstützen.Diese Früchte seien zur Ernte 2008 bundesweit auf weniger als 80 000 ha angebaut worden. Dies sei nicht einmal mehr die Hälfte des durchschnittlichen Areals der Jahre 2002 bis 2007. Andererseits nehme seit Jahren die Fläche von Wintergetreide zu, vor allem von Winterweizen. Die bisherige Eiweißpflanzenprämie reiche nicht aus, um den Negativtrend bei den Körnerleguminosen aufzuhalten. Auch die Agrarumweltmaßnahmen böten nicht genügend Anreiz. Die anhaltende Einschränkung des Körnerleguminosenanbaus bei gleichzeitig zunehmendem Nachbau werde zwangsläufig zur Abnahme der Intensität der züchterischen Bearbeitung dieser Kulturpflanzen führen. Derzeit laufe in Deutschland ohnehin nur noch jeweils ein Züchtungsprogramm für Süßlupinen, Erbsen und Ackerbohnen; zahlreiche Programme seien bereits aufgegeben worden. Den noch bestehenden Züchtungsprogrammen drohe das gleiche Schicksal, da die Unterschreitung der sogenannten "kritischen Masse" im Anbauumfang kurzfristig bevorstehe, warnte Kliem. Sei ein Züchtungsprogramm aber erst einmal beendet, gebe es kein Zurück mehr. Betroffen davon sei nicht nur der konventionelle Landbau, sondern auch der Ökolandbau. Ein Fortschritt für die praktische Landwirtschaft sei dann auf lange Sicht nicht mehr zu erwarten.
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