Auf die Überlegungen der Washingtoner Regierung, den Import von Stahl und Aluminium unter anderem aus China zu beschränken, haben die US-Sojaanbauer mit Besorgnis reagiert. So wies die Amerikanische Sojabohnen Vereinigung (ASA) darauf hin, dass Peking mit Vergeltungsmaßnahmen antworten werde, die wahrscheinlich die US-Bohnenlieferungen in das „Reich der Mitte“ beträfen. China sei der größte Auslandskunde bei diesem Produkt und kaufe jährlich etwa ein Drittel der heimischen Bohnenernte im Wert von schätzungsweise 14 Mrd $ (11,3 Mrd Euro).
ASA-Präsident John Heisdorffer betonte, dass Argentinien und Brasilien in diesem Fall sofort die US-Marktanteile in China übernehmen würden. In der Folge würde sich die wirtschaftliche Lage der Farmer weiter verschlechtern, deren Erzeugerpreise und Einkommen bereits kräftig gesunken seien. Heisdorffer forderte von US-Präsident Donald Trump eine China-Strategie, die die Wettbewerbskraft der heimischen Branche stärke und gleichzeitig deren Exportchancen erhöhe.
Neben den US-Sojaanbauern sind auch andere Agrarproduktionszweige in Übersee von Vergeltungsmaßnahmen für mögliche Handelsbeschränkungen bedroht: Wenn sich Trump dafür entscheiden sollte, auch die Stahl- und Aluminiumlieferungen aus der Europäischen Union zu sanktionieren, würde die Gemeinschaft nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) - wie China - mit Strafzöllen auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA antworten. Davon betroffen wären zum Beispiel Orangensaft, Kartoffeln und Tomaten.