Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Stilllegung 2024

News

USA als Vorbild für die Unterstützung europäischer Landwirte?

Wenn die EU ihre gemeinsame Agrarpolitik nachhaltig anpasst, sei eine Stabilisierung landwirtschaftlicher Einkommen wie bei der Agrarpolitik der Vereinigten Staaten möglich. Zu diesem Ergebnis kommen Agrarökonomen um Prof. Martina Brockmeier und Dr. Kirsten Boysen-Urban von der Universität Hohenheim.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn die EU ihre gemeinsame Agrarpolitik nachhaltig anpasst, sei eine Stabilisierung landwirtschaftlicher Einkommen wie bei der Agrarpolitik der Vereinigten Staaten möglich. Zu diesem Ergebnis kommen Agrarökonomen um Prof. Martina Brockmeier und Dr. Kirsten Boysen-Urban von der Universität Hohenheim. 


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Risikoausgleichsinstrumente in der EU im Vergleich zur USA eine relativ geringe Bedeutung haben. Im Gegensatz dazu spielten Direktzahlungen in den Vereinigten Staaten keine Rolle. Stattdessen setze das „Farm Safety Net“ auf die drei Säulen „Föderale Ernteversicherungen“, „Agrargüterprogramme“ und „Katastrophenhilfen“.


Die vom Staat subventionierten Ernteversicherungen böten den US-Landwirten dabei als „Herzstück“ des Sicherheitsnetzes die Möglichkeit, sich gegen Ertrags-, Erlös- oder Einkommensverluste abzusichern. Zusätzlich seien 2014 von Washington die zuvor gewährten Direktzahlungen durch zwei sogenannte antizyklische Programme ersetzt worden, stellen die Hohenheimer Agrarökonomen fest.


Nach ihren Angaben können die Produzenten dabei zwischen einem Programm zur Preisabsicherung (PLC) und einem zur Erlösabsicherung (ARC) wählen. Im Rahmen von PLC erhielten registrierte Produzenten eine Zahlung, wenn der nationale Durchschnittspreis der Saison unter ein bestimmtes Referenzpreisniveau falle. ARC dagegen sichere die Differenz zwischen einer regional bestimmten Erlösgarantie und dem aktuellen Erlös ab. Finanziert werde das Programm in beiden Fällen durch staatliche Ausgleichszahlungen.

 

Mehr Gestaltungsfreiheit bei Risikoabsicherung


Die Risikoabsicherung der EU besteht laut Brockmeyer und Boysen-Urban neben den „historischen Programmen“ Intervention und Exporterstattung insbesondere in Form der 2013 eingeführten finanziellen Krisenreserve in Höhe von 400 Mio Euro pro Jahr. Darüber hinaus sei den Mitgliedstaaten bei der damaligen GAP-Reform mehr Gestaltungsfreiheit bei der Finanzierung nationaler Risikoabsicherungsprogramme aus der Zweiten Säule zugestanden worden.


Schließlich verfügt die EU über das Income Stabilisation Tool (IST), bei dem nach Darstellung der Autoren der Studie ein Referenzeinkommen definiert wird, das 80 % des Durchschnittseinkommens der vergangenen fünf Jahre entspricht. Ein Landwirt hat Anspruch auf eine Kompensationszahlung, wenn sein Einkommen auf unter 80 % des Referenzeinkommens absinkt. In diesem Fall erhält der Landwirt eine Zahlung in der Höhe von 70 % der Differenz zwischen dem Referenzeinkommen und dem aktuellen Einkommen.


Im Gegensatz zu den stark subventionierten US-Programmen PLC und ARC werde das EU-Instrument in seiner aktuellen Ausgestaltung wesentlich durch Einzahlungen der Landwirte in einen Fonds finanziert. Aufgrund etlicher Probleme bei der Finanzierung und Umsetzung sei das Instrument allerdings bisher nur in wenigen EU-Mitgliedstaaten zur Anwendung gekommen.

 

Große Unterschiede bei den Kosten


Deutliche Unterschiede bestehen nach Darstellung von Brockmeyer und Boysen-Urban bei den Kosten und der Wirkungsweise der drei Werkzeuge. Während PLC ausschließlich Preisschwankungen absichere und nicht auf Ertragsrückgänge eingehe, berücksichtige ARC beide Situationen.


Das EU-Werkzeug IST sei demgegenüber direkt an das landwirtschaftliche Einkommen gekoppelt, stelle wegen der gleichzeitigen Berücksichtigung von Ertrags-, Preis- und Kostenänderungen das komplexeste Programm dar und erbringe im Schnitt häufigere und höhere Leistungen als die US-Werkzeuge, so die Hohenheimer Forscher. Ihnen zufolge sind damit zwar hohe Kosten verbunden, beispielsweise für eine vergleichsweise große Sicherheitsreserve, die das entsprechende Budget der GAP bei breiter Anwendung erheblich belasten würde.


Ungeachtet dessen bescheinigen die Autoren IST in Relation zu den US-amerikanischen Werkzeugen eine hohe Wirksamkeit bei gleichzeitig guter Effizienz. Während PLC in der Anwendung am teuersten sei, liege ARC in der Wirksamkeit klar hinter dem EU-Instrument.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.