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USA in Gentechnik-Falle: Importe von Öko-Rohstoffen keine Dauerlösung

In Sachen Gentechnik sind die USA weltweit Vorreiter und heizen aktiv die Verbreitung genveränderter Pflanzen an. Gleichzeitig wächst aber die Nachfrage nach Bioprodukten deutlich im zweistelligen Bereich. Mit fast 40 Milliarden Dollar-Volumen ist der US-Markt für biologisch erzeugte Lebensmittel der größte weltweit.

Lesezeit: 3 Minuten

In Sachen Gentechnik sind die USA weltweit Vorreiter und heizen aktiv die Verbreitung genveränderter Pflanzen an. Gleichzeitig wächst aber die Nachfrage nach Bioprodukten deutlich im zweistelligen Bereich. Mit fast 40 Milliarden Dollar-Volumen ist der US-Markt für biologisch erzeugte Lebensmittel der größte weltweit.

 

Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, haben die Bio-Farmer jetzt allerdings ein Problem, denn gentechnikfreies Biofutter ist rar. Es muss über große Entfernungen besorgt und häufig aus Europa und Indien importiert werden. Laut der Zeitung sind insbesondere biologisch erzeugte Soja und Öko-Mais knapp. Beide Futterarten werden in den USA auf riesigen Flächen angebaut, allerdings zu mehr als 90 % in ihrer gentechnisch veränderten Variante.


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Nur 0,17 % der US-Soja-Felder werden biologisch bewirtschaftet, beim Mais sind es mit 0,3 % nur minimal mehr. Dabei sind die USA der weltweit größte Sojaerzeuger mit einem Anteil von 35 % an der Welternte. Statistikern zufolge mussten die US-Öko-Bauern im vergangenen Jahr 22 % des Bio-Maises und sogar 75 % der Bio-Soja einführen. Tendenz: steigend.


So hat sich nach Zahlen des Landwirtschaftsministeriums USDA die Einfuhr von Öko-Mais aus Übersee 2015 gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 300.000 t verdreifacht. Im Januar und Februar dieses Jahres waren es sogar fünfmal mehr als in den Vorjahresmonaten. Ähnlich bei Soja, wo die Importe 2015 um 45 % geklettert sind und sie sich in Januar und Februar verdoppelt haben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.


Mais kommt überwiegend aus Rumänien und der Türkei, Soja aus der Ukraine und Indien. Insgesamt Waren im Wert von 353 Millionen Dollar allein im Jahr 2015.


Der Griff zu Soja aus Indien und der Ukraine aber hat einen Beigeschmack und ist nicht frei von Risiken. Denn mit Soja aus Indien importieren die reichen Amerikaner Futter aus einem Land, das zu den ärmsten der Erde gehört. Zwei von drei Indern haben nicht mal zwei Dollar am Tag zur Verfügung. In dem Land wird gehungert.


Doch auch die Frachten aus der Ukraine seien mit Vorsicht zu genießen, heißt es weiter. Laut dem USDA verwenden die ukrainischen Bauern auf 80 % der Soja- und 20 % der Maisfelder gentechnisch verändertes Saatgut. Dabei ist der Anbau von Gentec-Saatgut in der Ukraine strikt verboten. Zurückgegriffen werde hauptsächlich auf die von Monsanto entwickelte Roundup-Ready-Sojabohne, die gegen das Totalherbizid Glyphosat resistent ist, heißt es.

 

In Iowa würden 512 Bio-Farmer mit 49.000 ha 88.637 konventionellen Farmern mit 12,4 Mio. ha Land gegenüber stehen. Verständlich, dass die Bauern schon wegen der möglichen Kontamination der Öko-Äcker mit gentechnisch veränderten Partikeln im Corn Belt unter Druck stehen.  US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack kündigte nun Mitte Mai die Unterstützung der Regierung für die Biobranche an. Er stellte „Maßnahmen“ in Aussicht, damit die steigende Nachfrage der Verbraucher nach Biolebensmitteln durch die heimische Landwirtschaft gedeckt werden könne. Wie das geschehen soll, ließ er offen.

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