Die Ukraine hat ein erhebliches Problem mit gefälschten Lebensmitteln und den gesundheitlichen Folgen, die der Verzehr nach sich zieht. Wie der Leiter der Hauptabteilung des staatlichen Dienstes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Oleg Ruban, einräumte, sind mindestens 30 % bis 50 % der in dem Land erzeugten Lebensmittel gefälscht und können zu Vergiftungen oder Krankheiten führen.
Auch der Leiter des staatlichen Verbraucherschutzdienstes, Vladimir Lapa, bestätigte auf Nachfrage den hohen Prozentsatz gefälschter Produkte. Seiner Meinung nach trifft das - je nach Warensegment - sogar auf mehr als die Hälfte der produzierten Ware zu. Als Ursache wird in erster Linie die schwierige wirtschaftliche Situation der Bevölkerung in dem krisengeschüttelten Land angeführt, die deshalb bereit ist, minderwertige Produkte zu niedrigeren Preisen zu erwerben.
Durch den Mangel an wirksamen Überprüfungen im Bereich der Lebensmittelqualität und -sicherheit wird die Problematik weiter verschärft. Hinzu kommt, dass die Kontrollmöglichkeiten staatlich deutlich eingeschränkt sind. So hat der staatliche Verbraucherschutzdienst beispielsweise keine Möglichkeit, präventiv gegen Lebensmittelfälscher vorzugehen. Außerdem wurden bisher noch keine wirksamen Sanktionen gegen Hersteller gefälschter Produkte verhängt.