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Umweltbundesamt: Fleischproduktion der Deutschen belastet das Klima

Vor allem Fleisch und nichtsaisonale Produkte mit langen Transportwegen belasten nach Ansicht des Umweltbundesamtes (UBA) Umwelt und Klima. Das würden die Daten der neuen Broschüre „Umwelt, Haushalte und Konsum“ zeigen, die das Haus letzte Woche veröffentlicht hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor allem Fleisch und nichtsaisonale Produkte mit langen Transportwegen belasten nach Ansicht des Umweltbundesamtes (UBA) Umwelt und Klima. Das würden die Daten der neuen Broschüre „Umwelt, Haushalte und Konsum“ zeigen, die das Haus letzte Woche veröffentlicht hat.


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Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Unsere Klimaschutzziele werden wir nur erreichen, wenn wir auch über unser Konsumverhalten nachdenken. Das macht auch vor liebgewonnenen Gewohnheiten nicht halt: Die Produktion tierischer Produkte, allen voran Fleisch, belastet die Umwelt in hohem Maße – durch Ressourcen- und Flächenverbrauch, aber auch Nitratbelastung von Böden und Gewässern und hohe Treibhausgasemissionen.“


Laut Krautzberger sinkt der Fleischkonsum allerdings in Deutschland bereits leicht: So wurden im Jahr 2000 noch 2,8 Mio. t Fleisch konsumiert, im Jahr 2013 waren es 2,6 Mio. t. Gleichzeitig exportiert Deutschland aber immer mehr Fleisch, der Export stieg von 0,8 Mio. t im Jahr 2000 auf rund 3 Mio. t im Jahr 2013.


Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch beispielsweise verursacht laut Krautzberger zwischen 7 und 28 Kilo Treibhausgasemissionen – Obst oder Gemüse dagegen liegen bei weniger als einem Kilo. Hinzu kommt, dass der Futtermittelanbau – zum Beispiel von Soja in Südamerika – viel Fläche benötigt, die durch Abholzung des Regenwaldes geschaffen werden muss.



In der Broschüre kritisiert das UBA außerdem, dass die Deutschen nach wie vor zu viele – noch gute – Lebensmittel in den Müll werfen: in Deutschlands Privathaushalten jedes Jahr rund 6,7 Mio. t. „Für jedes Nahrungsmittel brauchen wir Ackerflächen und Wasserressourcen, im In- wie im Ausland, wir verbrauchen Energie bei Herstellung und Transport und verwenden Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die die Umwelt belasten. Lebensmittelabfälle zu vermeiden, ist deshalb ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen“, sagte Maria Krautzberger.



Zu den Emissionen aus der Produktion von Lebensmitteln kommen die des Transports hinzu: Erdbeeren im Winter oder Fisch aus Übersee belasten durch lange Transportwege das Klima – das gilt vor allem für leichtverderbliche Lebensmittel, die mit dem Flugzeug transportiert werden. Die geringsten Treibhausgasemissionen verursacht immer noch der Transport auf der Schiene. „Wer beim Einkauf auf saisonale Produkte aus der Region achtet, kann sich vielfältig ernähren und die Umwelt schonen“, rät die UBA-Präsidentin.



Schweinehalter kritisieren Aussagen als falsch


Klemens Schulz vom Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion kritisiert die UBA-Pressemitteilung scharf. Seiner Meinung nach steckt sie voller Fehler:


  • Das UBA fordert den Ausbau erneuerbarer Energien, also die Nutzung einjähriger Energiepflanzen, verweigert aber deren Veredlung in Form von Futterpflanzen in hochwertiges biolgisches Eiweiß.
  • Das UBA kritisiert den Futtermittelimport, dabei stammen mehr als 80 % des Futters aus heimischer Produktion.
  • Das UBA unterstellt einen Raubbau am Regenwald, dabei ist die Abholzung seit dem Sojamoratorium nahezu zum Erliegen gekommen.
  • Das UBA kritisiert den Export von hochwertigem biologischem Eiweiß (tierische Produkte), dabei wird aber vergessen, dass deutsche Bauern zur Klimaentlastung beitragen, wenn Ressourcen in Importländern mit weniger günstigen Produktionsbedingungen (z.B. Wassermangel) geschont werden.
  • Das UBA fordert eine Mäßigung beim Fleischverzehr; dabei unterschlägt die Behörde, dass es Eier, Milch und Käse nicht ohne Fleisch gibt.
  • Das UBA kritisiert den Import von Soja; dabei handelt es sich um ein Koppelprodukt der Ölherstellung, das mit der Forderung nach regenerativen Energien seit Anfang des Jahrhunderts vermehrt anfällt.
Laut Schulz könne er die Liste noch fortführen. Als Tipp empfiehlt er die Seite http://faktencheck-schwein.de/

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