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Umweltbundesamt brandmarkt Tierhalter als große Umweltverschmutzer

Harte Worte vom Umweltbundesamt (UBA) und der Verbraucherzentrale. Die Tierhaltung sei für 65 % der Stickstoffemissionen verantwortlich und bemühe sich nicht, das zu ändern. Besser sei eine Halbierung des Fleischkonsums und eine schärfere Düngeverordnung. Und überhaupt, Ökoanbau ist der einzige Ausweg...

Lesezeit: 3 Minuten

Unter dem Titel „Umweltsünden der Lebensmittelproduktion“ hat das Umweltbundesamt (UBA) zusammen dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die deutsche Tierhaltung als größten Stickstoffverursacher gebrandmarkt. So sei die Tierhaltung heute für 65 % der Stickstoffemissionen verantwortlich und bemühe sich kaum um eine Reduzierung. Anders die Bereiche Verkehr und Industrie, die ihre Emissionen reduziert hätten und mit 15 bzw. 13 % deutlich kleinere Verursacher seien.


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Nur die halbe Menge Fleisch ist gesund


„Zur Emission von Stickstoff und Treibhausgasen trägt auch der hohe Fleischkonsum bei“, kritisierte der derzeit amtierende Präsident des UBA, Dr. Thomas Holzmann, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. Im Jahr 2012 habe jeder Deutsche durchschnittlich rund 60 kg Fleisch verzehrt. Daher begrüße er die Forderung seines Vorgängers, dass ein Sonntagsbraten pro Woche reiche. Von der Politik forderte Holzmann eine Begrenzung der Tiere pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche.


Außerdem müssten die Verbraucher stärker über die Folgen eines hohen Fleischkonsums für Gesundheit und Umwelt informiert werden. Dem pflichtet Holger Krawinkel von der Verbraucherzentrale bei. „Nur die Hälfte des heutigen Fleischkonsums ist noch für die Gesundheit förderlich, das haben Studien bewiesen“, behauptet der Leiter Verbraucherpolitik beim vzbv.


Düngeverordnung verschärfen


Beide sind sich sicher, dass die planetaren Grenzen in Sachen Stickstoff erreicht sind. Überschüssiger Stickstoff aus der Landwirtschaft bedrohe Artenvielfalt sowie Luftqualität und belaste das Grundwasser, aus dem Trinkwasser gewonnen wird. Holzmann und Krawinkel empfehlen daher eine zeitnahe ambitionierte Überarbeitung der Düngeverordnung.


Dem Bundesamt schwebt hier eine Anpassung der Sperrfristen vor, z.B. nach der Ernte der Hauptkulturen. Außerdem müsse Gülle konsequent mit Schleppschläuchen ausgebracht und innerhalb von vier Stunden eingearbeitet werden. Auch eine Düngebedarfsermittlung muss laut Holzmann verpflichtend werden. Als weitere Maßnahmen nannte der Beamte eine stärkere Förderung des Ökolandbaus und mehr Unterstützung während der Umstellungszeit. „Wenn wir jedenfalls so weiter machen wie bisher, erreichen wir unser nationales Ziel von 20 % Ökolandwirtschaft erst im Jahre 2078“, mahnte er.


Der Präsident kann zudem nicht verstehen, wieso man nicht von „Massentierhaltung“ in Deutschland sprechen solle. „Wenn ich mir die Grundwasserkarte (siehe Grafiken unten) mit den vielen roten Flecken überhöhter Stickstoffwerte anschaue, kann ich doch genau das feststellen“, so Holzmann.


Abschließend bleibt festzuhalten, dass der UBA-Präsident offen Sympathien für den Ökolandbau hegt und dies auch deutlich darstellte. Die konventionelle Tierhaltung ist in seinen Augen dagegen ein gewaltiger Umweltverschmutzer.

 

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