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„Und plötzlich stoppten einige Nachbarn unseren Anbau!“

Knud Grell (28) bewirtschaftet mit seinem Vater Hans-Peter als GbR einen Milchviehbetrieb in Duvensee (SH). Der Hof liegt mitten im Dorf, allerdings mit Freiraum nach hinten. Ein Stallanbau hat dann völlig überraschend die Nachbarn gegen die Familie aufgebracht. Baustopp, Telefonterror, Anzeige wegen Nötigung.

Lesezeit: 4 Minuten

Knud Grell (28) bewirtschaftet mit seinem Vater Hans-Peter als GbR einen Milchviehbetrieb in Duvensee (Schleswig-Holstein). Der Hof liegt mitten im Dorf, allerdings mit Freiraum nach hinten. Ein Stallanbau hat dann völlig überraschend die Nachbarn gegen die Familie aufgebracht.


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„Baustopp, Telefonterror, Anzeige wegen Nötigung. Niemals hätten wir gedacht, dass wir uns einmal in dieser Situation wiederfinden. In unserem Dorf fühlen wir uns zu Hause, engagieren uns ehrenamtlich und hatten nie Probleme mit Anwohnern. Doch die Beschwerden und der Widerstand einzelner Nachbarn sind uns über den Kopf gewachsen. Heute fühlen wir uns sprach- und ratlos“, berichtet Knud Grell und fragt sich, wie es weitergehen soll.


Der Junglandwirt nimmt daher am top agrar-Projekt „Starke Bauern. Starkes Image.“ teil. Er will den Konflikt mit Nachbarn auflösen und sucht ein Konzept für die richtige Kommunikation.


Mitten im Dorf


Der Betrieb Grell liegt in Duvensee, einem Ort mit 550 Einwohnern zwischen Hamburg und Lübeck. Zusammen mit seinen Eltern, sieben Mitarbeitern und drei Auszubildenden melkt die Familie 450 Kühe und bewirtschaftet 400 ha. „Wir sind Schritt für Schritt gewachsen. Ich habe mich bewusst für die Milchproduktion entschieden, obwohl die Lage mitten im Ort weitere Entwicklung schwierig macht. Zusätzlich droht ein geplantes Naturschutzgebiet uns weiter einzuengen“, so Grell.


Seit 15 Jahren engagiert sich sein Vater als Bürgermeister. Mit dem Bruder spielt Grell in der Original Duvenseer Blasmusik. Die Familie halte fest zusammen. „Nach Ausbildung und Agrar-Studium habe ich 2015 mit meinem Vater die Grell-Milch GbR gegründet und die Erweiterung mit 200 Plätzen geplant. Die Genehmigung bekamen wir ohne Probleme. Womit wir nicht gerechnet hatten, war der massive Widerstand von Nachbarn“, schildert er dann den Beginn der Auseinandersetzungen.


Widerstand gegen den Hof


„Anfangs haben wir versucht, uns zu erklären. Wir diskutierten über unser Fahrsilo, das den Ausblick einiger Nachbarn einschränkte. Zudem waren der Lärm vom Futtermischwagen und die Arbeiten an den Wochenenden ein Thema.


Ständig klingelte das Telefon. Immer wieder Diskussionen. Ohne dass es uns bewusst war, bildete sich eine kleine Gruppe gegen uns. Wir versuchten, ihr entgegenzukommen und kauften z.B. einen leiseren Mischwagen. Doch dafür bekamen wir nicht einmal ein „Danke““, so Grell weiter.


Die Fronten verhärteten sich. Wenige Monate nach dem ersten Spatenstich für den Stall kam dann der große Schock: Die Gegner erreichten mithilfe eines Anwalts den Baustopp. Das hat der Familie laut Grell fast den Boden unter den Füßen weggezogen. „Wir fühlten uns ausgeliefert. Nachbarn, jahrelang gute Freunde, setzten unsere Existenz aufs Spiel. Plötzlich fielen Worte wie „Massentierhaltung“ oder „Agrarindustrie“. Man versuchte, uns schlecht zu reden, fotografierte unsere Mitarbeiter bei der Arbeit und zeigte jede Kleinigkeit an. Als ich erneut das Gespräch suchen wollte, endete das in einer Anzeige wegen Nötigung und Hausfriedensbruch.“


Heute kommuniziert der Landwirt nur noch über Anwälte. Eine außergerichtliche Einigung scheiterte. Nach zahlreichen Besuchen von Ordnungsamt und Kreisveterinär sowie einem zweiten Immissionsgutachten durfte er ein Jahr später, im August 2016, weiterbauen. Wie ein Erfolg fühlt sich das nicht an, meint Grell.


Aus Fehlern lernen


„Ich frage mich rückblickend, welche Fehler wir gemacht haben. Die Zeit können wir nicht zurückdrehen, doch ich will wieder ins Gespräch kommen. Meine Zukunft steht schließlich auf dem Spiel.“ Die Familie will lernen, wie sie auf Bürger zugehen und sie bei ihren Plänen mitnehmen kann. „Ideal wäre ein Konzept, mit dem wir auch in der Öffentlichkeit mehr Verständnis für unsere Arbeit erreichen. Ich bin offen für Veränderungen und habe schon einige Ideen. Deshalb freue ich mich über die Chance, die uns das Projekt bietet.“

 

Die ganze Geschichte, alle Details und weitere Einträge u.a. von der ebenfalls teilnehmenden Schweinehalterin Diana Marklewitz lesen Sie kompakt auf www.starke-bauern.de.

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