Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán will in Zukunft den Erwerb von Landwirtschaftsflächen durch Ausländer verhindern. Auf einem Jungbauernkongress kündigte der Regierungschef Mitte Oktober eine diesbezügliche Regelung an.
Ein Gesetz, dessen Entwurf gegenwärtig im Parlament zur Diskussion stehe, werde Agrarflächen in Ungarn vor dem Zugriff von Spekulanten und Bankern schützen und den Bodenbesitz der Kleinbauern und mittelgroßen Landwirte auf Kosten von „Großgrundbesitzern“ fördern, erklärte Orbán. Das Gesetz werde außerdem die Rückgabe von Land ermöglichen, das durch „fragwürdige Verträge“ in die Hände von Ausländern gelangt sei. Solche Transaktionen würden überprüft und - falls erforderlich - annulliert.
Orbán verfolgt nach eigener Aussage den Plan, den ungarischen Agrarsektor zu modernisieren und „die Phase der sozialistischen Landwirtschaft“ im Land zu beenden. Das kommende Jahr werde große Änderungen für die ungarischen Bauern bringen, kündigte der Premierminister an. Er hat unter anderem vor, eine öffentlich-rechtliche Landwirtschaftsbank zu gründen, wofür die Regierung bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst habe. Auch der Bau eines landesweiten Bewässerungssystems ist vorgesehen. (AgE)