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VR-Unternehmerforum AGRAR diskutiert Perspektiven für die Landwirtschaft

Den Strukturwandel des Agrarsektors erkennen junge Landwirte anscheinend eher als Chance, denn als Risiko, wie sich am Montag beim VR-Unternehmerforum AGRAR mit rund 500 Teilnehmern in Bassum zeigte. „Wir brauchen mehr Transparenz, denn wir müssen nicht verbergen, was wir tun“ erläuterte Jung-Landwirt Stefan Teepker.

Lesezeit: 4 Minuten

Den Strukturwandel des Agrarsektors erkennen junge Landwirte anscheinend eher als Chance, denn als Risiko, wie sich am Montag beim VR-Unternehmerforum AGRAR mit rund 500 Teilnehmern in Bassum zeigte.

 

„Wir brauchen mehr Transparenz, denn wir müssen nicht verbergen, was wir tun“ erläuterte Jung-Landwirt Stefan Teepker. Er stellte jedoch klar: „Das schlechte Image der Tierhalter kommt von zu wenig Offenheit in den vergangenen Jahren. Nur wer sich der Diskussion stellt, kann das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen.“ Teepker geht selbst mit gutem Beispiel voran und bietet in einem seiner Geflügelställe in Handrup im Emsland direkte Einblicke. Besucher können jederzeit durch eine Glasscheibe in den Stall schauen. Über die sozialen Medien ist der Betrieb zudem auf „Facebook“ präsent.

 

Dass moderne Landwirtschaft wenig mit dem nostalgischen Bauernhof-Idyll zu tun hat, verdeutlichte Milchbauer Lars Nordbruch aus Moordeich. „Landwirte müssen als Unternehmer denken und handeln“, sagte Nordbruch im Dialog mit Anne Dirksen, sozioökonomische Beraterin der Landwirtschaftskammer. Dazu gehöre, so Nordbruch weiter, eine langfristige Liquiditätsplanung, wie sich während der zurückliegenden Milchpreiskrise deutlich erwiesen habe.


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Landwirtschaftliche Unternehmer sollten das Thema „Arbeitszeit“ realistisch angehen: „Sieben Tage rund um die Uhr im Einsatz war früher üblich, aber passt nicht mehr in die heutige Zeit.“ Für die Zukunft in seinem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb ist gesorgt. Nordbruchs Sohn wird den Hof in einigen Jahren in einem „fließenden Übergang“ übernehmen.

 

„Ob ein Unternehmen erfolgreich fortgeführt wird, hängt ganz entscheidend davon ab, wie der Prozess gestaltet wird, sagte Dirksen. Eine fundierte Ausbildung der Junglandwirte zählt für die Beraterin der Landwirtschaftskammer ebenso dazu, wie den Hofnachfolger rechtzeitig einzubinden und ihm Verantwortung zu übertragen, während die ältere Generation loslassen müsse. „Der Generationswechsel ist, wenn er gut gestaltet und begleitet wird, eine große Chance für die Unternehmen“, versicherte Dirksen.

 

Kritisch skizzierte der Berliner Agrarjournalist und Kommunikationsberater Dietrich Holler die Zukunft der Landwirtschaft. Mit der zunehmenden Digitalisierung bestehe die Gefahr, dass die Landwirte ihre unternehmerische Unabhängigkeit einbüßten, warnte Holler und ergänzte: „Wenn allen klar wird, wie leicht sich mit digitalen Instrumenten die gesamte Landwirtschaft kontrollieren und steuern lässt, könnte es zu spät sein.“


Zwar sei digitale Technologie durchaus sinnvoll und könne mehr Effizienz bringen, eine komplette vertikale Integration der Agrar- und Ernährungswirtschaft müsse aber verhindert werden, da ländliche Räume dann zu reinen Produktionsstandorten reduziert würden. Positiv beurteilte Holler das Wissen der jungen Landwirte. Diese seien sehr gut ausgebildet. Betriebsleiter ohne Lehre oder Fachstudium gehörten der Vergangenheit an.

 

Über die zwischen 1995 und 2010 geborene „Generation Z“ berichtete in Bassum Prof. Dr. Antje-Britta Mörstedt von der PFH Private Hochschule Göttingen. Für diese Generation sei „das Internet die Heimat“. Die „Z-ler“ seien sehr selbstbewusst und wünschten sich eine kollegiale Arbeitsatmosphäre. Als Teamspieler erwarten sie nach Mörstedts Aussagen viel Feedback, wie es in sozialen digitalen Netzwerken üblich ist. 

 

Der Leiter der Bezirksstelle Nienburg der Landwirtschaftskammer, Henrich Meyer zu Vilsendorf, zeigte sich sichtlich erfreut über den enormen Zuspruch der jungen Landwirte und prognostizierte Ihnen auch in dem sehr schwierig gewordenen Umfeld eine positive Zukunft. „Das diesjährige Unternehmerforum hat einen weiteren Beitrag für mehr Zuversicht geleistet.“, so der Moderator Meyer zu Vilsendorf.

 

„Die Lösungen zu Fragen der Hofnachfolge gehören wahrscheinlich zu den entscheidendsten und bedeutsamsten Aufgaben eines selbstständigen Landwirtes, ganz bestimmt aber zu den emotionalsten“, erklärt Carl-Ludwig Behrens, Vorstand der Volksbank eG, Syke im Namen der Volksbanken der Region. Behrens war hocherfreut über das große Interesse an der 10. Jubiläumsveranstaltung.


Das VR-Unternehmerforum AGRAR ist eine gemeinsame jährliche Veranstaltung der Volksbanken Diepholz, Nienburg und Verden. Das Motto des diesjährigen VR-Unternehmerforums AGRAR am 20. November 2017 in Bassum lautet „Branchenwachstum im Fokus“.

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