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Van Driel verteidigt harte EU-Milchpolitik

Martin van Driel, Milchexperte der EU-Kommission, hat bei einer Podiumsdiskussion des Hohenloher Kreisbauernverbands am Montag klare Worte zur EU-Politik gefunden: Zum einen könne er sagen, dass die Quote zu 100 % wegfällt.

Lesezeit: 3 Minuten

Martin van Driel, Milchexperte der EU-Kommission, hat bei einer Podiumsdiskussion des Hohenloher Kreisbauernverbands am Montag klare Worte zur EU-Politik gefunden: Zum einen könne er sagen, dass die Quote zu 100 % wegfällt. Zum anderen sei der Begriff "Weiche Landung" vielleicht falsch gewählt worden, inhaltlich gebe es aber keine vernünftige Alternative. In der verbleibenden Zeit sollten die Quoten nach und nach ausgeweitet werden, um die plötzliche Milchmengenausdehnung zu verhindern. Bisher sei das Marktverhalten völlig im Plan. So zitiert ihn der Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems. Bereits heute würde die Europäische Quote nicht mehr beliefert und damit auch keinen Preiseffekt mehr haben, so van Driel weiter. "Sie müssen doch nicht Ihre Quote ausschöpfen - Sie können auch weniger liefern !" rief er den Bauern zu. Diese hörten dies recht ungläubig, mussten sich aber belehren lassen, dass im wesentlichen nur einige Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland ihre Quoten ausnutzen und fast alle anderen EU Staaten zum Teil massiv unterliefern, beschreibt der Bauernverband die Reaktion.


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Auf die Frage, ob die vorgesehene Nachbewertung der Quotenbeschlüsse vom November im Jahr 2010 und 2012 nicht doch zu einer Aussetzung der beschlossenen Quotenerhöhungen kommen könnte, habe van Driel mit Unverständnis reagiert: "Wenn der völlig unwahrscheinliche Fall einträte, dass der Milchpreis 4 Jahre lang bei 21 ct bleiben würde, müsste die Kommission zum Ergebnis kommen: Wir haben alles richtig gemacht, es geht doch! Die Bauern passen sich an!" Die Nachbewertung könne für van Driel nur eine Frage aufwerfen: Ist es notwendig, die Quoten im Sinne der weichen Landung vor Ablauf in 2015 noch einmal zusätzlich aufzustocken. Eine Aussetzung der Aufstockung sei dagegen völlig abwegig, zitiert ihn der Verband.


Neben van Driel kamen allerdings auch noch andere Redner zu Wort, wie z.B. Daniel Kießecker vom European Milkboard (EMB) und Fritz Jäger vom Netzwerk Unternehmen Milch. Während Kießecker die Lösung darin sehe, die Menge solange zu begrenzen, bis ein Preis in Höhe der von ihm auf 43 ct je kg Milch angesetzten Vollkosten erreicht sei, setze Jäger ausschließlich auf unternehmerisches Handeln und Kostenoptimierung, so der Bauernverband. Laut Kießecker sei die Quote nicht tot. Mit einer Verlängerung sei zu rechnen. Darüber hinaus: "Wenn die Milchquote richtig angewandt worden wäre, hätte sie auch für einen höheren Milchpreis sorgen können." Fritz Jäger erklärte dagegen, entscheidend sei nicht, wie groß ein Betrieb sei, sondern, wieviel kg Milch von einer Arbeitskraft ermolken würde. Hier sei der Schlüssel zur Wettbwerbsfähigkeit zu finden. Anstatt die schlechte Preissituation zu bejammern, gehe es darum, einzelbetrieblich vorne mitzuspielen und den Vermarktungspartner, sprich die Molkerei zu fordern, dass die Milch optimal vermarktet werde und damit eine möglichst hohe Wertschöpfung verbleibe. Richard Riester von der LEL Schwäbisch Gmünd habe Jäger anschließend darin bestätigt, dass die variablen Kosten weltweit gleich wären, allerdings unterschieden sich die Fixkosten. Das sei das Problem in Deutschland, bedingt durch die Quote.

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