Landwirtschaftliche Betriebe bilden das Rückgrat des Naturschutzes. Etwa jeder siebte Landwirt übernimmt anspruchsvolle Naturschutzaufgaben. Beispielsweise mäht er kleinflächige, steile Bergwiesen, pflegt Streuobstwiesen, beweidet Naturschutzgebiete mit Schafen oder wandelt Acker in extensives Grünland um. Diese Leistungen sind wertvoll, weil sie die artenreichen Kulturlandschaften erhalten und entwickeln. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) fasst sie nun in seinem neuen Leitbild unter dem Begriff „Bäuerlicher Naturschutz“ zusammen.
Da sich im DVL Vertreter aus Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Politik gleichberechtigt zusammengeschlossen haben, enthält das Diskussionspapier bereits die Anliegen vieler wichtiger Akteure.
Die drei Aspekte „kooperativ, kompetent, betriebsorientiert“ stehen im Mittelpunkt des Leitbilds.
Bäuerlicher Naturschutz beruht auf einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Aufbauend auf der Kompetenz der Landwirte werden Naturschutzmaßnahmen optimiert oder neu entwickelt. Neue Konzepte und Innovationen orientieren sich an den Bedürfnissen der einzelnen Betriebe.
Der Bäuerliche Naturschutz soll als eigenständige Betriebsstrategie etabliert werden, vergleichbar Strategien wie Urlaub auf dem Bauernhof oder Direktvermarktung. Voraussetzung dafür sind Förderprogramme, mit denen die wirtschaftlichen Nachteile ausgeglichen werden.
Der DVL-Vorsitzende Josef Göppel MdB erklärte dazu: „Bäuerlicher Naturschutz muss angemessen honoriert werden. Er erbringt nicht nur wertvolle Leistungen, sondern verbessert auch das Image der Landwirtschaft und stärkt ihre gesellschaftliche Akzeptanz.“