In den Brüsseler Verhandlungen über das Maßnahmenpaket zugunsten des Klimaschutzes und erneuerbarer Energien hinterfragen immer mehr EU-Mitgliedstaaten den Beitrag der Biokraftstoffe im Kampf gegen den Klimawandel und deren Auswirkungen auf die Umwelt, die Lebensmittelpreise und die Entwicklungsländer. Die Stimmung hat sich gedreht, ist aus Brüssel zu hören. Immer mehr Delegationen würden sich bewusst, welche verheerenden Auswirkungen Biotreibstoffe haben könnten. Italien, Frankreich, Großbritannien, Dänemark und andere Staaten drängten darauf, die Nachhaltigkeitskriterien auszuweiten und zu verschärfen. Die von der Kommission vorgeschlagene Emissionsminderung um 35 % gegenüber fossilen Kraftstoffen sei nicht ehrgeizig genug, sagte etwa Italien. Außerdem biete sie keinen Anreiz zur Vermarktung von biogenen Treibstoffen der zweiten Generation. Um negative Auswirkungen auf Menschen und die Ernährungssicherheit zu verhindern, sollten außerdem soziale Nachhaltigkeitskriterien festgelegt werden. Frankreich verlangte Nachhaltigkeitskriterien bezüglich Wasser, Boden und Preise. Bei einem Verstoß gegen diese Kriterien sollte die EU weitreichende Strafmaßnahmen verhängen.
${intro}