"Die katastrophale Situation am Milchmarkt muss durch geschlossenes Handeln aller Akteure bekämpft werden", sagte Udo Folgart, Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf der Vollversammlung der Milcherzeuger in Schleswig-Holstein. Der Landesbauernverband Schleswig-Holstein hatte alle Milcherzeuger im Bundesland zu dieser Veranstaltung eingeladen, um im Meinungsaustausch zwischen Milchbauern, Politikern und Molkereivertretern nach Lösungen zu suchen. Die Aktion sei nach Angaben des DBV mit annähernd 2 000 Landwirten äußerst gut besucht gewesen. Im Rahmen des Milchgipfels im Juli 2008 habe der Lebensmitteleinzelhandel versichert, dass er sich seiner Verantwortung für die Erzeuger bewusst sei, auf deutsche Produkte setze und künftig auf Werbung mit Tiefstpreisen für Butter und Milch verzichten werde. Wie der Präsident des Landesbauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, hervorhob, könne es nicht mehr länger sein, dass die Bauern beim Melken Geld verlieren. Er forderte den Lebensmitteleinzelhandel auf, nicht länger an dem Ast zu sägen, auf dem er selbst sitze. Hinter der aktuellen extremen Preisentwicklung verberge sich auch eine bittere Wahrheit für die gesamte Gesellschaft. Langfristig würden sich die Verbraucher mit dem brutalen Preisdruck ins eigene Fleisch schneiden. Die Belastungsfähigkeit der Betriebe habe ihre Grenzen erreicht. In dieser Situation seien die Molkereien gefordert. Insbesondere sie hätten den Schlüssel zum Markt. Um erfolgreich im Markt zu agieren, sei unbedingt eine bessere Veredlung der Milch und zusätzlich Strukturen erforderlich, so Schwarz. Allein die erfolgreiche Vermarktung der Milch entscheide über einen guten Auszahlungspreis.