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WDR: Kennzahlen der Antibiotika-Datenbank völlig falsch!

"Desaster bei der neuen Antibiotika-Datenbank“, meldete der WDR am Dienstag. Nach Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" haben Tausende Landwirte keine Angaben über ihren Antibiotika-Einsatz gemacht. Diese Nicht-Melder wertet die Datenbank mit 0, also kein Antibiotika eingesetzt.

Lesezeit: 3 Minuten

"Desaster bei der neuen Antibiotika-Datenbank“, meldete der WDR am Dienstag. Nach Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" haben Tausende Landwirte keine Angaben über ihren Antibiotika-Einsatz gemacht.

 

Diese Nicht-Melder wertet die Datenbank mit 0, also kein Antibiotika eingesetzt. Dadurch sinkt der Durchschnitt und viele Landwirte, die ihre geringen Antibiotikagaben ordnungsgemäß gemeldet haben, werden plötzlich als Sünder von den Behörden angeschrieben, da sie über dem Schnitt liegen.

 

In Nordrhein-Westfalen haben von 11.058 Betrieben 2.347 nichts gemeldet. In Niedersachsen hätten 15.000 Betriebe Angaben machen müssen, laut Recherchen der Sender haben aber offenbar rund 2300 nichts in die Datenbank eingetragen. Folge: Nach einer ersten Auswertung müssen nun etwa 6000 Höfe (28 % aller meldepflichtigen Betriebe) ihren Verbrauch reduzieren. In Schleswig-Holstein fehlen Angaben von rund 40 %; von 5.900 Betrieben haben 2.350 nicht gemeldet. In Baden-Württemberg soll sogar von mehr als der Hälfte der Betriebe die Angabe fehlen.


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Remmel kündigt Überprüfung an


Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (Grüne) kritisiert das und spricht von einer "verzerrten Statistik". Für eine vollständige Analyse der Antibiotika-Gaben sei auch eine vollständige Meldung notwendig, sagte der Grünen-Politiker. Der Minister kündigte Überprüfungen an. Da aber so viele Betriebe nicht gemeldet hätten, werde es sich aber nur um eine Stichprobe handeln.


Andere Bundesländer wie Sachsen-Anhalt teilten mit, dass sie gar nicht wüssten, wie viele Landwirte Angaben zum Antibiotika-Einsatz machen müssen. Die Brandenburger Behörden können bislang überhaupt keine "gesicherten Daten" liefern. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, "Kinderkrankheiten in der Datenerfassung" müssten noch behoben werden. In Bayern und Sachsen teilten die Landesministerien mit, sie hätten keinen Zugriff auf die Zahlen.


Bauern wissen selbst nicht, ob sie melden müssen


Ein Problem des neuen Systems ist die Datenbasis. Es ist nicht klar, wie viele Landwirte Angaben über ihren Antibiotikaeinsatz machen müssen. Meldepflichtig sind laut Gesetz Betriebe ab einer bestimmten Größe - beispielsweise alle, die im Durchschnitt eines halben Kalenderjahres mindestens 250 Mastferkel oder 10.000 Masthühner hatten.


Teilweise wissen das die Landwirte jedoch selbst nicht so genau. Deshalb hat etwa das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eigens "Tierzahlrechner" online gestellt, berichtet die Tagesschau.


Die Bundesregierung hält das Erfassungssystem unterdessen weiter für "belastbar“. Bernhard Kühnle, Leiter der Abteilung Tiergesundheit beim Bundeslandwirtschaftsministerium, betonte zwar, einen fehlerfreien Start habe man nicht erwarten können, aber "wenn es jetzt richtig vollzogen wird, wird es auch unmittelbar zu einer Senkung des Arzneimitteleinsatzes führen, und das ist das Hauptziel“.


Mehr im Video ab Minute 22:

Aktuelle Stunde vom 29.4.2015


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