Kürzlich hat der Fachausschuss Milch des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) auf einer Sondersitzung über Wege aus der Milchmarkt-Krise beraten. Als Hauptursache sehen die Vertreter der Milchbauern die wegbrechende Nachfrage im In- und Ausland. Schlüssel für einen steigenden Milcherzeugerpreis sei die Ankurbelung des Absatzes. "Selbst die besten unserer Milchviehbetriebe verdienen derzeit kein Geld", beschrieb WLV-Präsident Franz-Josef Möllers die Situation. "Wir brauchen dringend höhere Milchpreise, um unsere heimische Produktion langfristig zu erhalten". Der Ausschuss fordert vor allem kurzfristig wirkende Maßnahmen. Zur Stützung des Inlandsverbrauchs halten die Milchbauern die Einführung der Verarbeitungsbeihilfen für Bäckerbutter, Speiseeis, Sozialhilfeeinrichtungen und insbesondere für die Verfütterung von Magermilchpulver für sinnvoll. Darüber hinaus sind die Verstärkung der Exportaktivitäten und die Anhebung der Exporterstattungen notwendig. Zusätzlich fordert das Gremium eine Anhebung der Interventionspreise für eine befristete Zeit. Sie soll vor allem den Molkereien den Rücken für die Listungsgespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel stärken. Viele Milchbauern würden zudem derzeit überlegen, die Milchproduktion aufzugeben. Der Verband bekräftigt daher seine Forderung, sie mit einem Vorruhestands- und Umschulungsprogramm gezielt zu unterstützen.
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