Zwischen Juli und Dezember 2016 sollen 2.000 t Öko-Weizen aus der Slowakei über Italien an fünf Firmen in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Baden-Württemberg geliefert worden sein, die möglicherweise gar nicht biozertifiziert waren.
Wie die taz unter Berufung auf die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) berichtet (Zum Artikel... ), hatte der Händler Stavtrend Team Ende November das Biosiegel verloren. Danach soll er aber über einen Zwischenhändler noch weitere Lieferungen verkauft haben.
Die slowakische BioKontrollstelle habe demnach bemerkt, dass Stavtrend große Mengen Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchte handelte. Diese kamen angeblich aus Rumänien und wurden dort von einer Kontrollstelle zertifiziert. An der Echtheit der Transportpapiere gibt es aber Zweifel, heißt es.
Kritisch äußert sich die taz zu den Reaktionen der deutschen Behörden. Diese hätten viel zu spät eigene Ermittlungen aufgenommen, so dass der Weizen schon vermahlen und als Brötchen verkauft wurde. „Ein Schutz des Marktes durch behördliches Eingreifen in Baden-Württemberg ist nicht mehr möglich“, erklärte etwa das Regierungspräsidium Karlsruhe. Und das Landesamt für Umwelt in Nordrhein-Westfalen sei auch mehr als einen Monat nach dem Hinweis des Bundes nicht in der Lage gewesen, sich zu dem Fall zu äußern, so die Zeitung. Etwa 1.700 t landeten hier.