Das polnische Umweltministerium drängt auf eine Verschärfung des Gesetzes über genetisch veränderte Pflanzen. Ziel sei es, den Anbau nicht registrierter Pflanzen zu unterbinden, erklärte Vize-Umweltminister Janusz Zaleski kürzlich gegenüber dem Wirtschaftsportal „newseria.pl“.
Ein neues Gesetz werde sicher auf Ablehnung der Produzenten von Pflanzen mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) stoßen, „aber darauf sind wir vorbereitet“, sagte Zaleski. Ein entsprechender Entwurf werde derzeit mit dem Landwirtschaftsministerium beraten. Die Novelle solle unter anderem die Möglichkeit bieten, GVO-freie Zonen zu definieren. Initiativen dazu könnten von den Bauern selbst ausgehen.
„Natürlich müssen wir hier im Einklang mit den EU-Richtlinien bleiben, aber gleichzeitig wollen wir die Umwelt in Polen optimal schützen“, so Zaleski. Die Einfuhr von Saatgut und die Registrierung sowie der Anbau solcher Pflanzensorten sollten für alle transparent werden. Die Landwirte erhielten das Recht, zum Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen auf dem Nachbarhof offiziell Stellung zu nehmen. Das neue Gesetz solle außerdem Untersuchungen an genetisch veränderten Pflanzen zulassen, allerdings nur in geschlossenen Systemen.
Die polnische Regierung hat bereits wiederholt erklärt, dass sie den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ablehnt. Im Januar untersagte sie konkret den Anbau der Maissorte MON810 sowie der Kartoffelsorte Amflora. (AgE)