Weißrusslands Staatspräsident Alexander Lukaschenko hat das agrarpolitische Leitbild einer großstrukturierten Landwirtschaft, die auf staatliche Subventionen verzichten kann, bekräftigt. Die Agrarbetriebe sollten schrittweise vergrößert werden, erklärte der Staatspräsident jetzt beim Besuch einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft in der westlichen Provinz Brest, die 11 500 ha bewirtschaftet. Optimal für Weißrussland sei eine Betriebsgröße um 10 000 ha, zitiert der Minsker Präsidentenpressedienst Lukaschenko. Den kleinen Betrieben fehle es an moderner Produktionstechnologie.
Gleichzeitig warnte der Staatspräsident jedoch vor einem Ausbau der landwirtschaftlichen Betriebe um jeden Preis. Effizient wirtschaftende Kleinbetriebe dürften auf jeden Fall weiter bestehen. Von einer flächendeckenden Subventionierung des weißrussischen Agrarsektors sollte in den nächsten fünf Jahren aber Abstand genommen werden, stellte Lukaschenko klar. Beihilfen sollten dann nur noch in konkreten Bedarfsfällen bereitgestellt werden. Zukünftig müssten die Agrarmanager die Wirtschaftlichkeit der von ihnen geführten Betriebe gewährleisten, während sich der Staat bei der Unterstützung des ländlichen Raums auf die in seiner Kompetenz liegenden Bereiche wie Bodenpolitik, Straßenbau oder soziale Entwicklung beschränken sollte.