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Weltweite Überversorgung und schwacher Export aus EU drücken Weizenkurse

Weltweit überreichliche Versorgung und in der Folge negative Vorgaben von der CBoT in Chicago, harsche Exportkonkurrenz durch Russland und umgekehrt stockende Ausfuhren aus der EU drückten diese Woche die Weizenfutures an der Pariser Euronext auf ein Monatstief.

Lesezeit: 5 Minuten

Weltweit überreichliche Versorgung und in der Folge negative Vorgaben von der CBoT in Chicago, harsche Exportkonkurrenz durch Russland und umgekehrt stockende Ausfuhren aus der EU drückten diese Woche die Weizenfutures an der Pariser Euronext auf ein Monatstief.


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Der Frontmonat Dezember hielt sich am Freitag bei neuerlich rotem Vorzeichen bei nur mehr knapp 161 Euro/t, berichtet aiz.info. Am Donnerstag publizierte das US-Landwirtschaftsministerium seinen Monatsbericht zu den globalen Versorgungsbilanzen (WASDE). Darin prognostizierte es für 2017/18 nach einer neuerlichen Anhebung der Ernte- und Angebotszahlen einen Anstieg der Weizenendlager um 12 Mio. t auf eine Rekordmarke (268 Mio. t) im Ausmaß von gut 36 % des Jahresverbrauchs.


Beim Mais dagegen sagt der Report einen Lagerabbau um 26 Mio. t auf knapp 19 % Ratio von stock to use voraus. Dies dreht auch die gesamte Getreidebilanz der Welt erstmalig nach vier Jahren ins Negative.


Die größte Überraschung für die Märkte mit einem Anschub für die Kurse brachte der WASDE-Bericht aufgrund hinabrevidierter Anfangsbestände und kleinerer Ertragserwartungen in den USA im Sojakomplex.


Obwohl die Weizenexportpreise in Russland zuletzt gestiegen sind, kommen die Ausfuhren aus der EU nicht vom Fleck, weil sie auch aufgrund der Währungsparitäten nicht wettbewerbsfähig sind. Der Euro stieg gegenüber dem US-Dollar im Wochenverlauf auf ein Vierzehn-Tage-Hoch von 1,19 USD. Dies schlug sich in der Exportstatistik der EU-Kommission für die Woche bis 10. Oktober in einem Zuwachs der Weizenexporte gegenüber den für die Vorwoche auf 4,995 Mio. t revidierten Zahlen von 10.315 t nieder.


In Summe 5,005 Mio. t Weizenexport in den ersten 15 Wochen des Wirtschaftsjahres hinken um 35% der Vorjahreslinie nach. Neben Frankreich leidet insbesondere Deutschland unter der Exportflaute - dort, so heißt es, lasse sich Weizen an die Mischfutterindustrie schon besser absetzen als an den Exporthandel.



Russland dagegen befüllt zum Beispiel die aktuellen Weizentender Ägyptens mittlerweile im Alleingang - zu Beginn dieser Woche gewann es einen über 170.000 t, für den fob-Preise zwischen 167 und 200 USD/t (166,16 und 168,69 Euro) kolportiert wurden. Obwohl die Anbote an die staatliche Getreideagentur GASC sich nach den jüngsten Bocksprüngen um Mohnsaatspuren in Weizenlieferungen um "Risikoprämien" erhöhten, kommen europäische Anbieter aus Frankreich oder Rumänien mit den russischen Kampfpreisen noch immer nicht mit.



USDA hebt globale Weizenlager auf Rekord an - Bestandsabbau bei Mais dagegen deutlicher



Das US-Landwirtschaftsministerium USDA setzt die Prognose für die weltweite Weizenversorgung 2017/18 (Ernte: 751 Mio. t nach 754 Mio. t 2016/17, Angebot: 1,008 Mrd. t) neuerlich um gut 7 Mio. t hinauf, wobei es auch den Verbrauch - vor allem dank des größeren Angebots in der EU sowie in Indien und Russland - um 2 Mio. t anhebt. Unter dem Strich sagt der Bericht um 5 Mio. t höhere Weizenendlager als im September voraus, was einen neuen Rekord von 268 Mio. t oder gut 36% des Verbrauchs bedeutet.


In den Erntezahlen (751 Mio. t, +6 Mio. t gegenüber Vormonat) übersteigen höhere Erwartungen für die EU (151 Mio. t, +2 Mio. t gegenüber Vormonat) und Russland (82 Mio. t, +1 Mio. t gegenüber Vormonat) die Reduzierung der Ernte Australiens um 1 Mio. t auf 21,5 Mio. t. Während Australien damit die schlechteste Weizenernte seit 2008/09 einfahren soll, toppt Russland seinen bisherigen Rekordertrag von 73 Mio. t nochmals deutlich.



Russland bleibt mit 33 Mio. t auch heuer Weizenexporteur Nummer eins auf der Welt vor der EU (29 Mio. t) und vor den USA (27 Mio. t). Während die USA ihre Weizenendbestände nach einem deutlichen Produktionsminus von 15 Mio. t oder 25% signifikant um 6 Mio. t - aber immer noch auf 85% ihres Verbrauchs - abbauen können, kommt es in der EU zu einem Aufbau um 0,8 Mio. t bei der immer noch engen Ratio von stock to use von 12%.



Trotz um 6 Mio. t, unter anderem für die USA, hinaufgesetzter Erntezahlen für den Mais reduziert das USDA die globalen Endbestände zum September-Report um 1,5 Mio. t, womit die Maislager nunmehr um 26 Mio. t (+1,5 Mio. t zum Vormonat) und 19% des Verbrauchs abschmelzen sollen. Dazu tragen höhere Verbrauchserwartungen in den USA und China bei.



In den Ölsaatenbilanzen führten Revisionen der Vorjahreszahlen zu niedrigeren Sojabohnenanfangsbeständen, die jetzt eine gegenüber September um 1,6 Mio. t niedrigere Endlagerprognose von 108 Mio. t Bohnen ergeben. Das wäre nur mehr ein marginaler Bestandsaufbau von 0,6 Mio. t. Der Bericht revidiert wegen der dort herrschenden Dürre Australiens Rapserzeugung nach unten, die kleinere Exportmenge wird am Weltmarkt aber durch höhere Ausfuhren der Ukraine kompensiert. Dafür wird die Ukraine 2017/18 weniger Sonnenblumenkerne und Sojabohnen zum Ausführen haben.



Strategie Grains hebt EU-Weizenprognose an - 2018/19 um 0,72% größere Getreidefläche



Die französische Analyse Strategie Grains hob diese Woche das dritte Monat in Folge die Schätzung der Weichweizenernte der EU an. Sie kommt auf nunmehr 142,8 Mio. t (+300.00 t zu September, 2016/17: 135,7 Mio. t). Die Gerstenernte wird ebenfalls leicht auf 58,7 Mio. t angehoben, die von Mais dagegen bei 59 Mio. t (2016/17: 59,9 Mio. t) belassen.



In einem ersten Ausblick auf 2018/19 (Ernte 2018) prognostiziert Strategie Grains eine Zunahme der EU-Getreidefläche um 0,72% von 55,7 auf 56,1 Mio. ha. Dabei sollen speziell Spanien und die baltischen Staaten den Weichweizenanbau leicht ausweiten wie ebenso mehr Wintergerste gesät werden soll.

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