Im ersten Halbjahr 2011 sind aus Deutschland insgesamt 35 274 Holstein-Zuchtrinder in 34 Länder exportiert worden. Wie der Deutsche Holstein-Verband (DHV) vergangene Woche mitteilte, waren das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 7 000 Tiere weniger.
Als Grund für den Rückgang sieht der DHV das knappe Angebot aufgrund der hohen Inlandsnachfrage, insbesondere von aufstockungswilligen Milchviehbetrieben. Gemessen an den Ausfuhren während der vergangenen zehn Jahre lag der Exportumfang zur Jahresmitte 2011 jedoch im mittleren Bereich.
Dem DHV zufolge gingen im Berichtshalbjahr etwa 41 % aller exportierten Holstein-Zuchtrinder in EU-Partnerländer. Dabei entwickelte sich Polen mit rund 3 500 Tieren zuletzt zum zweitwichtigsten Abnehmer nach Italien, das etwa 6 600 Holstein-Zuchtrinder aus Deutschland bezog. Spanien als traditionelles Käuferland folgte unverändert an dritter Stelle, jedoch mit nur etwa 1 200 Zuchtrindern. Von den insgesamt exportierten Tieren ging knapp ein Viertel in den „EU-Süden“, nämlich nach Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Auf die Region „EU-Ost“ entfielen 13,7 % der aus Deutschland im ersten Halbjahr 2011 ausgeführten Holstein-Zuchtrinder, auf den „EU-Rest“ 3,4 %.
Im Drittlandsexport, der mehr als 59 % der gesamten Ausfuhr ausmachte, dominierte laut DHV der nordafrikanisch-arabische Raum, wobei im Vergleich zum Vorjahr Ägypten und Kuwait als starke Käufer in Erscheinung traten. Dagegen wurden deutlich weniger Tiere nach Marokko geliefert. Der Verband führt das auch auf die politischen Veränderungen in Nordafrika zurück. Neben den osteuropäischen Drittlandsmärkten Kroatien, Russland und der Ukraine zeigte in der Berichtsperiode auch Usbekistan ein großes Interesse an deutschen Holsteinrindern. (AgE)