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Werner Schwarz: Brauchen wir noch eine heimische Landwirtschaft?

Brauchen wir heute eigentlich überhaupt noch Landwirtschaft in Deutschland? Diese provokante Frage stellte Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Werner Schwarz am 25. Juli auf der Liborikundgebung in Paderborn. „Seien wir doch ehrlich: Die Erzeugung von Lebensmittel stört heute in vielen Dörfern...

Lesezeit: 3 Minuten

Brauchen wir heute eigentlich überhaupt noch Landwirtschaft in Deutschland? Diese provokante Frage stellte Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Werner Schwarz am 25. Juli auf der Liborikundgebung in Paderborn.

„Seien wir doch ehrlich:


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  • Die Erzeugung von Lebensmittel stört heute in vielen Dörfern. Erntelärm, verstopfte Straßen, der Gestank von Kühen und Schweinen – wollen Sie das wirklich?
  • Noch schlimmer die Bioenergie: das ganze Land ein Maislabyrinth! Pestizide auf dem Acker. Die Glyphosat-Diskussion ist nie weit entfernt.
  • Landschaftspflege? Ja, das wäre ein Argument. Aber welche Landschaft? Naturnah muss sie sein, aber nicht zugewachsen. Der Frosch soll eine Chance bekommen aber das Jakobskreuzkraut nicht“, so Schwarz.


Er zitierte den Satz: „Wir wissen von allem den Preis aber nicht mehr den Wert.“ Heute gelte das für Lebensmittel und Landwirtschaft. Der Landwirt fordert die Bevölkerung daher auf, zu einer realistischen Betrachtung der Landwirtschaft zurückzukehren. Und dazu gehöre, dass Bauern Geld verdienen müssen.


„Doch heute wollen wir die alten Bauernhöfe erhalten, aber ohne die Begründung für deren Bau: Das war nämlich die pure Wirtschaftlichkeit. Wir wollen die jahrhundertealte ländliche Kultur erhalten, jedoch ohne Begründung, nämlich einer intensiven Nutzung des Landes. Wir wollen unsere Landschaft erhalten, jedoch ohne Begründung: Nämlich über die Sicherung des Eigentums die Erträge zu steigern“, stellte Schwarz klar.


Bauern würden von der Natur und deshalb mit ihr leben. Und wenn man wirtschaftlich erfolgreich sein wolle, müsse man mich auf das einstellen, was da vor einem wächst und gedeiht. Natur ist laut dem Schleswig-Holsteiner aber nicht statisch, sondern lebt und verändert sich. „Das müssen wir Bauern auch, wollen wir Erfolg haben. Deshalb gilt trotz aller Technik, trotz elektronischem Kuh- und Sauenplaner oder einer datenbankgestützten Ackerschlagkartei bis heute: Das Auge des Herrn mästet das Vieh. Nur nennen wir es heute anders: Der Erfolg eines Betriebes macht sich nicht an Größe, Ausrichtung oder Lage fest, sondern am Management“, stellte der Bauernpräsident klar.


Schwarz rät allen jungen Leuten, den Beruf des Landwirtes zu verfolgen, auch wenn manche Kollegen zweifeln, ob sie ihren Kindern diesen Beruf noch empfehlen sollen. Das mache ihm Sorgen, denn es sei nicht vorrangig die Wirtschaftlichkeit, sondern die Stimmung, die Perspektive, die zu solchen Überlegungen führt. „Man wird kein Bauer, um nach Feierabend stundenlang am Schreibtisch zu sitzen und dann in den Medien zu sehen, wie die moderne Landwirtschaft unter Dauerkritik steht.“


Schwarz stellte abschließend jedoch auch klar, dass sich der Berufsstand der teils berechtigten Kritik stellen werde und diese ernst nehme. „Das Neue ist, dass diese Kritik nicht nur von außen an uns herangetragen wird, sondern auch von innen kommt, vor allem von jungen Landwirten. Ich finde das klasse, mutig, vorwärts gewandt. Wir tun gut daran, dies als Anlass zu nehmen, um Veränderungen zu gestalten.


Uns ist daran gelegen, dass wir auch als Gesellschaft weiterkommen – und die bäuerlichen Familienbetriebe nicht auf der Strecke bleiben."

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