In der Landwirtschaft hat die Zahl arbeitender Kinder in den letzten Jahren zugenommen. Jetzt schlägt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Alarm.
Nach einer zuvor rückläufigen Entwicklung habe sich die Zahl arbeitender Kinder in der Landwirtschaft seit 2012 global wieder erhöht: Um 10 Millionen auf insgesamt 108 Millionen im Jahr 2016. Dies erklärte die FAO vergangene Woche in Rom anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit.
Unbezahlte Familienarbeiter
Aktuell seien fast 71 % aller Kinderarbeiter in der Agrarbranche tätig, meist als unbezahlte Familienarbeiter. Bei den Kindern in der Altersklasse von fünf bis 14 Jahren seien es sogar 78 %, in der Altersklasse von 15 bis 17 Jahren rund 49 %. Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es laut FAO nicht. Allerdings seien deutliche regionale Unterschiede festzustellen.
Besonders in Afrika und Zentralasien sind die Probleme groß. Kinderarbeit in der Landwirtschaft werde vielfach auch dadurch gefördert, dass es infolge politischer Konflikte und klimabedingter Katastrophen zu Fluchtbewegungen komme. Kinder müssten dann oft zum wirtschaftlichen Überleben der Flüchtlingsfamilien beitragen.
Die FAO verweist auf aktuelle Risiken durch die Kinderarbeit. Es bestehen Gefahren für die körperliche und psychische Gesundheit der Jungen und Mädchen. Zudem bestehen langfristige Probleme, da die Kinder anstatt in die Schule zu gehen, arbeiten. Dadurch hätten die Kinder später keine Chance auf einen gut bezahlten Arbeitsplatz.