Bauern und Jagdrechtsinhaber in Westfalen-Lippe haben – wie berichtet - eine offene Debatte über den Abschuss von Wölfen gefordert. Ein dazugehöriges Gutachten nimmt die Jagd in anderen europäischen Staaten zum Vorbild, da der Wolf in Mitteleuropa nicht gefährdet sei. Falls dies nicht geschehe, drohten sich die Konflikte mit dem Wolf für Tier und Mensch deutlich zu verschärfen, heißt es.
In den Sozialen Netzwerken wurde diese Forderung daraufhin heftig diskutiert, berichten die Westfälischen Nachrichten. Mitunter seien die Jagd-Befürworter ruppig beschimpft worden. Es gab aber auch durchaus fundierte Ausführungen zu Vor- oder Nachteile einer Ansiedlung.
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) vertritt übrigens eine entgegengesetzte Meinung wie der Bauernverband aus Westfalen-Lippe. So sollten nur verhaltensauffällige Wölfe und solche, die immer wieder Weidetiere bedrohten, erlegt werden.
Den Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen treiben derweil ganz andere Gedanken um: die Sorge um die Sicherheit der eigenen Mitglieder. „Die angestoßene Debatte über den Wolf in NRW ist richtig und wichtig“, sagt Jägerpräsident Ralph Müller-Schallenbach noch. Aber: Er warnt davor, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen. Dann nämlich wären es die Jäger, die im Problemfall einen Wolf erschießen müssten – und in dieser emotional geführten Kontroverse den Ärger abbekämen, wie Pressesprecher Andreas Schneider auf Nachfrage der Zeitung erläuterte. Lieber sei den Jägern, wenn der Wolf „ordnungsrechtlich behandelt“ werde – also die Polizei zuständig ist.