Im Oberallgäu wollen Landwirte und Landrat den Abschuss des Wolfes. Das Landesamt für Umwelt will allerdings auf DNA-Analysen warten, um nachweisen zu können, dass es tatsächlich Wölfe waren, die in den letzten Wochen Kälber gerissen haben.
Am Dienstag hat in Sonthofen im Oberallgäu ein Runder Tisch zum Thema Wolf stattgefunden, zu dem das Landratsamt sowohl den Präsidenten des Landesamtes für Umwelt, Claus Kumutat, wie auch Vertreter der Landwirte geladen hatte, wie der Bayrische Rundfunk (BR) berichtet.
Die Landwirte beklagen, dass in den letzten Wochen Kälber in Kranzegg, Burgberg und Wertach von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurden. Sie seien sich sicher, dass es Wölfe gewesen seien, meldet der BR. Es habe schließlich auch vermehrt Berichte über angebliche Sichtungen gegeben. Jetzt fordern sie eine Abschuss-Freigabe.
Fehlender Wolfsnachweis
Das Landesamt für Umwelt wartet jedoch noch auf Ergebnisse des Senckendorf-Instituts in Hessen, die den endgültigen DNA-Beweis liefern sollen. Vorher könne man nicht ausschließen, dass es auch andere Tiere wie streunende Hunde gewesen seien könnten, meint das Landesamt für Umwelt.
Dem Oberallgäuer Landrat Anton Klotz geht das Vorgehen zu langsam. Dem BR gegenüber kritisiert er: „Der Wolf ist da und das wird aber nach wie vor negiert, weil schlichtweg der Nachweis über die DNA-Überprüfung noch nicht stattgefunden hat“. Weil nach vier bis fünf Wochen noch immer keine Ergebnisse vorlagen, hat das Landesratsamt nun eigene DNA-Tests in Auftrag gegeben.
Mit einem Ergebnis der Untersuchung rechnet der Landrat Ende nächster Woche. Wenn dann nachgewiesen wäre, dass es ein Wolf war, der die Kälber riss, muss das Landesamt für Umwelt jedoch nicht automatisch eine Abschussgenehmigung ausstellen, sondern kann auch auf Präventionsmaßnahmen wie Zäune setzen, berichtet der BR. Für die betroffenen Landwirte bedeute der Wolfsnachweis jedoch, dass sie einen Anspruch auf Entschädigung haben.