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ZEIT-Chefredakteur antwortet Landfrauenverband

Die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv) hat sich am Donnerstag in einem offenen Brief an den Chefredakteur der ZEIT, Giovanni di Lorenzo, gewendet und über die Artikelserie "Die Rache aus dem Stall" beschwert. DIeser hat ihr dann auch geantwortet.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv) hat sich am Donnerstag in einem offenen Brief an den Chefredakteur der ZEIT, Giovanni di Lorenzo, gewendet und über die Artikelserie "Die Rache aus dem Stall" beschwert. DIeser hat ihr dann auch geantwortet; siehe unten.


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Hier zunächst der neueste empörende Artikel aus der Zeit:


Darin geht es diesmal um das „gute Geschäft“ der Tierärzte mit Antibiotika. Die Autoren unterstellen den Tierärzten unverantwortliche Profitgier beim Geschäft mit Antibiotika. Unter anderem heißt es: „Großveterinäre wie er unterstützen das System der industriellen Tierproduktion. Durch den häufigen Einsatz von Antibiotika trieben sie die Resistenzentwicklung von Keimen wie MRSA oder ESBL-Bildner voran“. Manchmal stammten die gesamten Einnahmen der Tierärzte aus dem Arzneiverkauf, etwa die Hälfte entfiele auf das Antibiotikageschäft.


Offener Brief des dlv


Sehr geehrter Herr di Lorenzo,

 

auf den in Ihrer Zeitung erschienenen Artikel „Die Rache aus dem Stall – Das bringt uns noch um“ gab es bereits zahlreiche Reaktionen und hinreichend Ausführungen dazu, an welchen Stellen die Redakteure nachweislich falsch recherchiert haben.


Wir LandFrauen wünschen uns von Ihnen eine wahrhaftige und gewissenhaft recherchierte Berichterstattung, frei von Skandalisierung und Sensationen. An Ihrem Artikel zeigt sich deutlich: Viele Köche verderben den Brei – eine naheliegende Redewendung für LandFrauen – aber es ist uns ein Rätsel, wie 20 Journalisten, die für eine angesehene Zeitung wie Die Zeit schreiben dürfen, einen so einseitigen und überzogenen Artikel zustande bringen.

 

Viele unserer Mitglieder fühlen sich persönlich angegriffen. Sie unterstellen ihnen ein bewusst unrechtmäßiges Handeln, dabei liegt doch gerade uns Landwirtinnen das Wohl der uns anvertrauten Tiere und unserer Umwelt besonders am Herzen. Sollen doch auch die nächsten Generationen die familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe mit gutem Gewissen übernehmen und weiterführen können.


Wie jeder Betriebszweig muss auch die Landwirtschaft ökonomisch arbeiten. Dabei erzielt man den größten betrieblichen Erfolg langfristig nur mit gesunden Tieren. Sollten wir – Erzeuger, Verbraucher, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien – uns nicht viel besser in einen Austausch begeben und nach Lösungen suchen? Lassen Sie uns gemeinsam einen gesellschaftlichen Konsens finden – demokratisch, auch streitbar, aber mit Achtung und Verständnis für die Beteiligten.

 

Zum Abschluss möchte ich Sie, lieber Herr di Lorenzo, ganz herzlich auf einen dieser „hermetisch abgeriegelten“ Betriebe einladen, damit Sie sich selber ein Bild machen können. Gerne würde ich mit Ihnen ins Gespräch kommen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Brigitte Scherb

Präsidentin


Die Antwort von Giovanni di Lorenzo, Die Zeit


Sehr geehrte Frau Scherb,

 

vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihr Dialogangebot, auch wenn der Anlass für Sie ein unerfreulicher war. Wir haben den Unmut der Landwirte selbstverständlich registriert und die kontroverse Debatte über unsere Titelgeschichte in der aktuellen Ausgabe (N. 49, S. 25) transparent gemacht. An dieser Stelle haben wir uns auch mit dem Vorwurf auseinandergesetzt, wir hätten eine Zahl falsch eingeordnet. Selbstverständlich werden wir auch in Zukunft Ungenauigkeiten oder Fehler in unserer Berichterstattung im Blatt korrigieren, bei diesem wie bei jedem anderen Thema. Darauf lege ich auch persönlich allergrößten Wert.

 

Was nun Ihre freundliche Einladung betrifft, einen Ihrer Mitgliedsbetriebe zu besuchen, möchte ich Ihnen dafür sehr danken. Ihr Einverständnis voraussetzend würde ich Ihr Angebot aber gerne an die mit dem Thema befassten Kollegen des Investigativ-Ressorts in Berlin weiterleiten, die sich ggf. mit Ihnen in Verbindung setzen würden, aber natürlich schon im Zuge ihrer Recherchen viele Eindrücke vor Ort gesammelt haben.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Giovanni di Lorenzo


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