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Zahl der Gülleunfälle ist gestiegen

Die Anzahl der Unfälle, bei denen Gülle, Jauche oder Silagesickersäfte ausgelaufen sind, ist 2016 gestiegen. Kleiner geworden ist allerdings die Menge an wassergefährdenden Stoffen, die dabei in die Umwelt gelangten. Umweltschützer fordern eine bundesweite Überwachung von Gülletransporten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Anzahl der Unfälle, bei denen Gülle, Jauche oder Silagesickersäfte ausgelaufen sind, ist 2016 gestiegen. Kleiner geworden ist allerdings die Menge an wassergefährdenden Stoffen, die dabei in die Umwelt gelangten. Umweltschützer fordern eine bundesweite Überwachung von Gülletransporten.


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Gülleunfälle haben in der Statistik der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen mit 5 Prozent einen eher kleinen Anteil. Geschehen sie aber doch, so sind die Auswirkungen meist besonders groß, weil viel Gülle in die Umwelt gelangt. Das zeigen die Zahlen zu den Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen, die das Statistische Bundesamt kürzlich veröffentlicht hat.


Danach haben die Statistiker im vergangenen Jahr in Deutschland insgesamt 2.721 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert. Bei 153 der 2016 registrierten Unfälle handelt es sich um solche, bei denen Jauche, Gülle und Silagesickersaft (JGS) sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe freigesetzt wurden. Auf diese entfielen allerdings mit rund 5,5 Mio l knapp drei Viertel der insgesamt freigesetzten wassergefährdenden Stoffe. Insgesamt lag die Menge an wassergefährdenden Stoffen, die 2016 unkontrolliert in die Umwelt ausgetreten sind, bei 7,5 Mio l.


Im Jahr 2015 hatte es nur 116 Unfälle mit JGS-Anlangen gegeben. Dabei waren jedoch mit 9,8 Mio l wesentlich mehr Reststoffe aus der Landwirtschaft in die Umwelt gelangt als 2016. Allein bei vier großen Unfälle waren 2015 rund 8,4 Mio l an wassergefährdenden Stoffe ausgetreten. Dabei hatte es sich insbesondere um JGS gehandelt. Rund die Hälfte der Menge an wassergefährdenden Stoffen, die 2016 freigesetzt wurden, konnte nicht wiedergewonnen werden. Dabei handelte es sich zu gut 70 Prozent um JGS, die nach der seit August 2017 geltenden Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwsV) als „allgemein wassergefährdend“ eingestuft werden.


BUND veröffentlicht eigene „Chronik der Güllehavarien“


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veröffentlichte parallel zum Statistischen Bundesamt eine eigene „Chronik der Güllehavarien" für den Zeitraum von Juli 2016 bis Juni 2017. Darin kritisiert der BUND die Praxis von Gülletransporten. „Je häufiger Gülletransporte werden und je länger die Transportstrecken, desto wahrscheinlicher sind Unfälle mit massiven Umweltschäden“, sagte die BUND-Agrarexpertin Katrin Wenz. Gülleunfälle erhöhten die aus ihrer Sicht ohnehin schon große Stickstoffbelastung von Böden und Gewässern.


Der BUND fordert eine Bindung der Tierhaltung an die Fläche. Es sei „höchste Zeit für strengere Regeln“, so Wenz. Die Reformen bei der Düngegesetzgebung von 2016/17 gehen dem BUND nicht weit genug. So fordert der BUND die Einführung verpflichtender Stoffstrombilanzen ab 2018 für alle landwirtschaftlichen Betriebe, einen sofortigen Düngestopp in Gebieten, in welchen der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser überschritten wird, sowie eine bundesweite Überwachung von Gülletransporten.


Die BUND-„Chronik der Güllehavarien" lässt sich hier nachlesen.

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