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Zu Guttenberg: BfN fährt wissenschaftlich überholten Naturschutzansatz

Einen wissenschaftlich längst überholten Naturschutzansatz wirft die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) dem Bundesamt für Naturschutz vor und sieht sich durch das jüngste Gutachten des Wissenschaftsrats bestätigt. Dieser habe dem Amt erwartungsgemäß ein insgesamt positives Zeugnis ausgestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Einen wissenschaftlich längst überholten Naturschutzansatz wirft die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) vor und sieht sich durch das jüngste Gutachten des Wissenschaftsrats bestätigt.


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Dieser habe dem Amt erwartungsgemäß ein insgesamt positives Zeugnis ausgestellt. Aber es sei auch kritisiert worden, dass es „seine Arbeit in hohem Maße an der traditionellen Perspektive des bewahrenden Naturschutzes“ ausrichte.


Der Wissenschaftsrat bescheinige dem BfN einen Mangel an sozialwissenschaftlicher und sozioökonomischer Kompetenz. „Die Kritikpunkte sind deutlich“, resümierte AGDW-Präsident Philipp Freiherr zu Guttenberg. Das Bundesamt bewege sich unter einer ideologischen Käseglocke. „Das Prinzip Nachhaltigkeit mit seinen drei Säulen aus Ökonomie, Ökologie, und Soziales scheint im BfN bis dato nicht verstanden worden zu sein“, so zu Guttenberg.


Dieser Ansatz sei längst überholt, da er die dynamischen Veränderungen der Natur ignoriere. Er richte zudem einen sozial-ökonomischen Schaden an und werde auf dem Rücken der Menschen, die von und mit der Natur lebten, ausgetragen.


Der AGDW-Präsident beklagte, dass das BfN den Naturschutz ausschließlich auf das starre Konservieren ausrichte. Der veraltete Ansatz des Bundesamtes führt laut zu Guttenberg zu Trugschlüssen und Fehlentscheidungen. Ausgeblendet werde, dass künstliche Wildnis oder nicht bewirtschaftete Wälder dem Klimaschutz einen Bärendienst erwiesen: Ohne die Substitution klimaschädlicher Emissionen durch Holz, ohne die Speicherung von Kohlendioxid in langlebigen Holzprodukten und ohne die stetige Verjüngung habe der Wald in Deutschland keinen positiven Klimaschutzeffekt.


Viele tausend Hektar extrem gefährdet


Der AGDW-Präsident gab zu bedenken, dass schon jetzt viele tausend Hektar Wald durch den Klimawandel extrem gefährdet seien, Die ideologische Blockade beim Thema Waldschutz führe aufgrund der Bundesumweltbehörden bereits heute zur Vernichtung von riesigen Waldbeständen.


Das BfN blockiere den verantwortungsvollen Waldumbau, indem es klimatolerantere Baumarten wie die Douglasie und die Roteiche auf eine „Schwarze Liste“ setze, obgleich diese Baumarten gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels weniger anfällig seien als viele heimische Bäume. „Hier wird ideologischer Naturschutz auf dem Rücken der Menschen im ländlichen Raum ausgeführt, mit folgenschweren Konsequenzen für unsere Kinder“, kritisierte zu Guttenberg.


Er wirft dem BfN außerdem vor, durch das Unterlassen einer Kostenfolgeabschätzung bei Naturschutzprojekten Arbeitsplätze zu gefährden, Erspartes zu vernichtet und zur Entvölkerung der ländlichen Räume beizutragen.


Verantwortungsvoller Naturschutz geht anders


Zu Guttenberg erklärte, der Wissenschaftsrat liege richtig, wenn er betone, dass von einer Ressortforschungseinrichtung wie dem Bundesamt für Naturschutz zu erwarten sei, „den Wandel des Naturschutzes durch die stärkere Berücksichtigung eines dynamischen Systemverständnisses“ voranzutreiben. Der Rat empfehle einen breiten gesellschaftlichen Diskurs für die Entwicklung eines Naturbegriffs und Naturschutzverständnisses der Zukunft, den das BfN anstoßen solle.


„Das Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft vom Schützen durch Nützen ist dem veralteten Ansatz des BfN um viele Meilen voraus. Wir beziehen bei unseren Überlegungen immer den Menschen mit ein“, unterstrich der AGDW-Präsident. Nachhaltige Naturbewirtschaftung bedeute, täglich eine Balance aus den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales zu finden. „Naturschutz ohne den Menschen zu betreiben mag einfacher sein - verantwortungsvoll geht aber anders“, so zu Guttenberg.


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