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Zukunftsforscher Horx: "Billiges Fleisch wird bald geächtet!"

Die Landwirtschaft wird sich in zwei Richtungen entwickeln. Es wird eine hochtechnisierte Variante geben, die eher eine biologische Rohstoffwirtschaft ist. Gleichzeig wird eine renaturalisierte Agri-Kultur wachsen, in der Elemente der bäuerlichen Landwirtschaft mit bewusster Ernährung und dem Bio-Sektor verschmelzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Streitpunkt von Matthias Horx, Zukunfts- und Trendforscher:


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Die Landwirtschaft wird sich in zwei Richtungen entwickeln.

  1. Es wird eine hochtechnisierte Variante geben, die eher eine biologische Rohstoffwirtschaft ist.
  2. Gleichzeig wird eine renaturalisierte Agri-Kultur wachsen, in der Elemente der alten bäuerlichen Landwirtschaft mit bewusster Ernährung und dem Bio-Sektor verschmelzen. Dabei geht es auch um Tierwohl, ökologisch intakte Landschaften und um neue Formen der „direkten Gastronomie“.


Die hochtechnisierten Betriebe werden immer größer, die neuen Agri-Kultur-Betriebe dagegen eher kleiner. Mehr Höfe als heute werden ihre Produkte direkt vermarkten. Zunehmend mehr Städter werden sich eine Heimdirektlieferung von naturnahen Produkten leisten. In den USA gibt es bereits große Portale für Bioprodukte.


Der Mehrheit der Verbraucher (etwa 60 %) ist die Landwirtschaft weiterhin eher egal. Sie interessiert sich kaum dafür, woher ihre Lebensmittel kommen. Auf der anderen Seite wächst die Gesundheitsbewegung massiv. Die neuen Mittelschichten mit viel Kaufkraft erweitern ständig den Markt für Bioprodukte und Spezialitäten. Diese Gruppe wird in zehn Jahren 40 % der Konsumenten ausmachen und 80 % der Mehrwertschöpfung erzielen.


Das verändert die Fleischproduktion radikal. Billiges Fleisch aus der Massentierhaltung wird nicht mehr geduldet – so wie das Rauchen in der Öffentlichkeit. Ein Teil der tierischen Produkte kommt dann aus dem Labor oder aus pflanzlichen Ersatzstoffen. Die Deutschen werden langfristig höchstens die Hälfte der heutigen Fleischmenge essen. Dann kommt kein „anonymes Schwein“ auf den Tisch, sondern ein Stück von Fritzchen, dem rotgefleckten Spessartschwein aus Diedenhofen. Das Regionale, Spezifische und Persönliche gewinnt. Es wird eine breite Renaissance des Kleinbauerntums geben.


Die Landwirtschaft wird grün, bunt und vielfältig. Auf den großen Feldern sind nur noch Roboter aktiv. Aufgrund des Klimawandels werden andere Nutzpflanzen als heute angebaut, z. B. Soja und Okra (äthiopische Gemüsepflanze). In den Städten entstehen Urban-Farming-Sektoren. Das Gemüse und der Salat wachsen marktnah in unterirdischen „Hallen“ oder in Hochgewächshäusern.


Die Landwirte der Zukunft können hochspezialisierte Agraringenieure, Urban-Farmer, Öko-Gestalter oder Gourmet-Belieferer einer Food-Gemeinde sein. Sie sollten den Weg einschlagen, der Ihnen liegt!


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Horx, Klöckner und Oettinger live in Münster


Matthias Horx wird am 23. Oktober 2018 in Münster zusam­men mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger und ande­ren renommierten Agrarwissen­schaftlern, Beratern und Landwirten über die Zukunft der Landwirtschaft diskutieren.


Auch noch mit dabei: Stallbauex­perte Andreas Pelzer (Landwirt­schaftskammer NRW) der Land­techniker Dr. Eberhard Nacke von Claas und die praktischen Landwirte . Die Landwirte werden im Podium vertreten durch die Schweinehalter Philipp Schulze Esking, Billerbeck, und Elmar Schulze-Heil, Amelsbüren, sowie Milchbauer Thomas Haselmann, Glandorf. Wenn Sie dabei sein wollen, Anmeldungen unter: www.lvm.de/landwirtschaftstag


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top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"



Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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