Brandenburgs Landwirte werden nach Ansicht des rbb-Verbrauchermagazins "SUPER.MARKT" nur selten durch Mitarbeiter der zuständigen Veterinärämter kontrolliert. Bei Recherchen zum Thema "Tierschutz in den Ställen" hatte der Sender alle 14 Landkreise und die vier kreisfreien Städte gefragt, wie viele Mitarbeiter für die Überwachung der Betriebe mit Nutztierhaltung verantwortlich sind. Anlass für die Recherchen sind unter anderem Bilder von Tierschützern, die erneut Probleme bei der Haltung in großen Schweineställen dokumentieren würden, heißt es.
Fazit der Erhebung des rbb: 121 Mitarbeiter kontrollieren 68.970 Einrichtungen. Darunter seien große Schweineställe, aber auch andere Nutztierhalter wie zum Beispiel Pferdehöfe und Kaninchenzüchter.
Tierschützer und Verbraucher kritisieren laut dem Magazin, es gäbe einen Zusammenhang zwischen der geringen Anzahl der Kontrollen und Missständen und fordern mehr Mitarbeiter, die unangekündigt und öfter in die Betriebe gehen.
Der Landesbauernverband interpretiert die Rechercheergebnisse des rbb dagegen anders. Er verweist in einer Stellungnahme darauf, dass die Betriebe darüber hinaus zahlreiche freiwillige Kontrollen durchführen und ist " [...] der Auffassung, dass die Dichte der Kontrolltätigkeit insgesamt ausreichend ist." Er erklärt weiter: "Wir können aufgrund der Auskünfte unserer Mitglieder [...] nicht bestätigen, dass haupterwerblich tätige Nutztierhalter nur einmal in 16 Jahren vom zuständigen Veterinäramt besucht und kontrolliert werden."
Laut Auskunft der Bundesregierung wird ein Betrieb in Brandenburg im Durchschnitt nur alle 16 Jahre überprüft.