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Nahrungsergänzungsmittel: „Mehr Unsinn als Sinn!“

Durch die heute ganzjährige Verfügbarkeit von Obst- und Gemüse decken die Nahrungsmittel vollständig den Vitaminbedarf ab. Zudem ist auch das Fleisch heute wegen der guten Fütterung der Tiere viel vitaminreicher als früher. Daher ist es überhaupt nicht nötig, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Das stellte Prof. Dr.

Lesezeit: 3 Minuten

Durch die heute ganzjährige Verfügbarkeit von Obst- und Gemüse decken die Nahrungsmittel vollständig den Vitaminbedarf ab. Zudem ist auch das Fleisch heute wegen der guten Fütterung der Tiere viel vitaminreicher als früher. Daher ist es überhaupt nicht nötig, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Das stellte Prof. Dr. Helmut Heseker vom Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit am Mittwoch bei der Pressekonferenz der Verbraucherzentrale klar.

 

Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert, dass Nahrungsergänzungsmittel von den Herstellern geschickt in die Ecke der Arzneimittel gestellt würden, was sie nicht sind. Für den Verbraucher verwische die Grenze, gerade auch wenn Apotheker derartige Präparate anböten bzw. sie in Drogerien direkt neben echten Arzneien stünden.

 

„In Deutschland wird jährlich mehr als eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Jeder dritte Befragte nimmt Nahrungsergänzungsmittel ein“, so Angela Clausen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, zu einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage. Ihrer Ansicht nach unterschätzen die Verbraucher die Risiken. Es gebe keine Grenzwerte, dabei seien bestimmte Stoffe bei einer Überdosis schädlich.


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Magnesiumprodukte im Test


Beispielhaft haben die Verbraucherzentralen einen Marktcheck über magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel durchgeführt. Das Ergebnis: 64 Prozent der untersuchten Produkte sind überdosiert. Je nach Magnesiumkonzentration kann es dadurch schon zu Nebenwirkungen wie Durchfall und Erbrechen kommen. Viele der Produkte enthalten außerdem Vitamine und Mineralien in zu hohen Dosierungen oder ungünstigen Kombinationen. Bei 40 Prozent der im Internet vertriebenen Produkte werben die Anbieter zudem mit nicht zugelassenen Gesundheitsaussagen.


Knapp die Hälfte der Verbraucher (47 Prozent) vertraut laut der Umfrage darauf, dass Nahrungsergänzungsmittel, die in Deutschland verkauft werden, vorher amtlich auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft wurden. Das ist jedoch nicht der Fall: Hersteller müssen neue Produkte lediglich anmelden.

„Viele Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln vermitteln Verbrauchern, sie würden ihrer Gesundheit etwas Gutes damit tun. Häufig aber sind solche Produkte Geldverschwendung, manchmal sogar gesundheitsgefährdend“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv.



„Nahrungsergänzungsmittel sind keine herkömmlichen Lebensmittel. Wir brauchen dringend klare Regeln für sinnvolle Dosierungen und definierte Anforderungen an die Inhaltsstoffe. Wir fordern eine behördliche Sicherheitsprüfung und staatliche Zulassungsverfahren für Nahrungsergänzungsmittel“, so Müller. 

Damit sich Verbraucher darauf verlassen können, dass nur gesundheitlich unbedenkliche Produkte vertrieben werden, brauche es EU-Regelungen wie Positivlisten für zugesetzte Stoffe und klare Höchstmengenregelungen. Außerdem müssten versprochene Wirkungen wissenschaftlich abgesichert sein. Solange es keine europaweiten Regelungen gäbe, seien nationale Vorgaben nötig.


Die Verbraucherzentralen und der vzbv fordern eine Zulassungspflicht mit einer Sicherheitsprüfung für Nahrungsergänzungsmittel. Verbraucher müssten zudem in einer öffentlichen Liste im Internet einsehen können, welche Produkte von den Behörden geprüft wurden. Für Beschwerden und unerwartete Wirkungen müsse zudem eine Meldestelle eingerichtet werden, an die sich Verbraucher unkompliziert wenden können. 


Im Zuge der Pressekonferenz stellte der Verband sein neues Internetangebot www.klartext-nahrungsergaenzung.de vor. Das Online-Angebot soll Verbrauchern verlässliche Orientierung und Informationen über Risiken oder auch einen möglichen Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln bieten.

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