Vor einer möglichen mikrobiellen Belastung von vorgeschnittenem Obst und Blattsalaten hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gewarnt. Angesichts der warmen Witterung erinnerte das BVL an das vermehrte Auftreten von Enterobakterien, Schimmelpilzen und Hefen in den vergangenen Jahren. Verbraucher sollten deshalb darauf achten, dass Obst und Salate, die vorgeschnitten sind, im Handel immer gekühlt angeboten und zu Hause im Kühlschrank aufbewahrt würden.
Eine hohe Keimbelastung sei selten mit bloßem Auge zu erkennen, erklärte das BVL. Farbverlust, braune Stellen oder viel Flüssigkeit wiesen allerdings bereits auf eine mangelnde Frische hin. Ebenso kritisch sei eine gewölbte Verpackung, da die gebildeten Gase Zeichen einer einsetzenden Gärung seien.
Im Rahmen des risikoorientierten Bundesweiten Überwachungsplanes (BÜp) und des repräsentativen Zoonosen-Monitorings werden Lebensmittel laut BVL regelmäßig auf mikrobiologische Parameter untersucht. Im BÜp 2016 wurden insgesamt 745 Proben vorverpackten aufgeschnittenen Obstes auf diverse Mikroorganismen untersucht. Am häufigsten konnten dabei Schimmelpilze nachgewiesen werden. Insgesamt 18 % der Proben enthielten Gehalte über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). In 11 % beziehungsweise 4,3 % der untersuchten Proben wurden die Richt- beziehungsweise Warnwerte für Enterobakterien überschritten. Die Anzahl an Hefen überschritt in 9 % der auswertbaren Proben den DGHM-Richtwert, so das Bundesamt.
In fünf der 745 Proben konnten Escherichia-coli-Bakterien nachgewiesen werden. Salmonellen wurden in keiner der ausgewerteten Obstproben nachgewiesen. Die im Zoonosen-Monitoring des Jahres 2015 untersuchten Proben von vorgeschnittenen, verpackten Blattsalaten waren in Einzelfällen mit potentiell krankmachenden Keimen kontaminiert. In einer der 391 Proben wurden dem BVL zufolge Salmonellen nachgewiesen. Insgesamt 2 % der verwerteten Proben waren mit Listeria monocytogenes-Bakterien kontaminiert. Allerdings wurden nur niedrige Keimgehalte festgestellt, die üblicherweise keine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellen.