Die Hausse der US-Sojakurse hält an und zieht Canola in Winnipeg sowie Raps in Paris nach oben. Fundamental spricht jedoch wenig für festere Rapsnotierungen, da die Konkurrenzprodukte zum Rapsöl reichlich sind. Australische Rapsimporte belasten zusätzlich.
Raps in Paris konnte erneut von den festen Vorgaben der US-Sojakursen profitieren. Der Fronttermin legt im Vorwochenvergleich rund 1,4 % auf 359,50 EUR/t zu. Das ist der höchste Stand seit 15.12.2017. Für zusätzlichen Auftrieb sorgt auch der schwächere Euro. Allerdings können die Notierungen keine eigenständige Dynamik entwickeln, da die Nachprodukte und besonders Rapsöl wenig nachgefragt werden. Da ausreichend Palmöl und UCOME als Alternative für Rapsöl bei der Biodieselproduktion verfügbar sind und umfangreiche Rapslieferungen aus Australien für ausreichend Konkurrenz zu EU-Raps sorgen, spricht fundamental betrachtet kaum etwas für eine anhaltend feste Tendenz der Rapskurse.
Der bislang milde Winter in der EU-28 bot wenig Grund für Sorgen, das hat sich mit dem Kälteeinbruch maßgeblich geändert. Wie groß die Frostschäden in den Rapsbeständen durch die aktuell unerwartet tiefen Temperaturen in weiten Teilen der EU-28 ausfallen, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Freie Lagen dürften aber mit Sicherheit Schaden genommen haben. Ob die Auswinterungen in den Rapsbeständen angesichts der zur Verfügung stehenden Alternativen zu Rapsöl überhaupt einen kurstreibenden Einfluss hätten, ist derzeit mehr als fraglich. AMI