Die Großhandelspreise für Rapsschrot sind in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen. Um rund 21 % haben die Forderungen seit Anfang Februar 2018 zugelegt und bewegten sich zuletzt auf dem Niveau von 247 EUR/t ab Werk. Das ist so viel wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Im 30-Tagesdurchschnitt von Mitte Februar bis Mitte März kostete vorderes Rapsschrot im Schnitt 223 EUR/t und damit 10 % mehr als im vergleichbaren Vormonatszeitraum. Grund für den Preisanstieg ist nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) das überaus knappe Angebot.
Nur vier von zehn Mühlen offerieren derzeit promptes Rapsschrot, um die deutlich angezogene Nachfrage aus der Mischfutterindustrie bedienen zu können. Gleichzeitig haben sich die Forderungen für GVO-freies brasilianisches Sojaschrot mit 48 % Rohprotein im Vergleichszeitraum weniger stark befestigt. Mit zuletzt 489 EUR/t fot (Free on Truck) Brake mussten Käufer nur 5 % mehr bezahlen als Anfang Februar. Der Preisabstand von 1 % Rohprotein im Rapsschrot zu 1 % Rohprotein in GVO-freiem Sojaschrot erreichte jüngst sogar den Tiefstand von 2,92 EUR/t.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) hofft auf eine Verstetigung der Nachfrage- und Preiseentwicklung. Angesichts wachsender Pflanzenöl-Überschüsse wird die regionale Rohstoffbindung durch die zunehmende Verwendung von GVO-freiem Rapsschrot für die Bildung der Erzeugerpreise bei Raps immer wichtiger. Die UFOP erwartet, dass dem Rapsanbau als wichtigste GVO-freie und nachhaltige Proteinquelle eine bedeutende Rolle im Proteinplan der EU-Kommission einnehmen wird.