Australiens Rindfleischexporteure haben im vergangenen Jahr trotz größerer Konkurrenz auf dem Weltmarkt in etwa so viel Ware ins Ausland verkaufen können wie 2016. Nach Angaben der Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) belief sich die Ausfuhrmenge auf 1,01 Mio t; das waren lediglich 3 200 t weniger als im Vorjahr. Gegenüber den Rekordexporten der Jahre 2014 und 2015 von jeweils fast 1,3 Mio t fehlten allerdings rund 20 %; damals hatten die Folgen einer Dürre das Schlachtaufkommen „Down Under“ so stark wie nie anschwellen lassen.
Im vergangenen Jahr war Japan einmal mehr der wichtigste Rindfleischkunde Australiens. Dorthin wurden 292 360 t verschifft; das waren 10,6 % mehr als 2016. Der Zuwachs resultierte laut MLA aus gestiegenen Verkäufen von gefrorener Ware, wobei die australischen Anbieter davon profitierten, dass Japan ab August 2017 die Einfuhrschutzzölle für Wettbewerber wie die USA, Kanada oder Neuseeland erhöhte. Zudem hätten auch die verstärkten Promotions- und Werbeaktivitäten einen Beitrag zum Exporterfolg beigesteuert, erläuterte die Branchenorganisation.
Mehr Rindfleisch konnte 2017 im Vorjahresvergleich auch nach China verkauft werden; die Menge stieg um 17,0 % auf 110 060 t und machte die Volksrepublik zum viertwichtigsten Abnehmer. Der Zuwachs ist bemerkenswert, da China den Import von sechs bedeutenden Rindfleischexporteuren in Australien wegen Unregelmäßigkeiten bei der Produktkennzeichnung für mehrere Monate gesperrt hatte.
Größter Konkurrent auf dem Weltmarkt sind für die Exporteure des fünften Kontinents die USA, die gleichzeitig aber auch zweitgrößter Kunde sind. Im vergangenen Jahr wurden dorthin 234 110 t Rindfleisch ausgeführt; das waren 3,3 % weniger als 2016. Noch größer fiel der Absatzrückgang mit 17,4 % auf 148 550 t jedoch im Handel mit Südkorea aus. Grund dafür war laut MLA die dort stärkere Konkurrenz von preiswertem US-Rindfleisch, wobei sich auch erhöhte Einfuhrzölle zu Lasten von Australien auswirkten.
Die Analysten der MLA erwarten für 2018 einen moderaten Anstieg der australischen Rindfleischexporte, weil das heimische Schlachtviehangebot zunehmen soll. Gerechnet wird jedoch auch mit einem schärferen Wettbewerb, da die Rindfleischerzeugung insbesondere in den USA, Brasilien spürbar wachsen dürfte. AgE
${intro}