Seit drei Jahren befindet sich die australische Rinderproduktion in einem zyklischen Abwärtstrend - und dieser wird auch 2017 noch anhalten. Die Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) geht in einer kürzlich veröffentlichten Prognose jedoch davon aus, dass im laufenden Jahr der Tiefpunkt erreicht wird. Ab 2018 sollen Erzeugung und Exporte allmählich wieder steigen. Infolge von Dürreperioden hatten die Rinderhalter „Down Under“ 2014 damit begonnen, ihre Bestände massiv abzubauen. Innerhalb von zwei Jahren schrumpfte die Herden um fast 3 Millionen Tiere oder 10 % auf 26,1 Millionen Stück; im Juni 2016 wurde das niedrigste Niveau seit 20 Jahren erreicht. Die Rindfleischerzeugung brach daraufhin im vergangenen Jahr gegenüber 2015 um 16,2 % auf 2,13 Mio t ein, und die Exporte von Fleisch und lebenden Tieren gingen trotz der international regen Nachfrage um jeweils gut ein Fünftel zurück. Doch nun scheint sich langsam eine Trendwende abzuzeichnen.

 

Laut MLA dürfte der Rinderbestand 2017 erstmals seit drei Jahren wieder wachsen, und zwar um rund 670 000 Tiere oder 2,6 % auf 26,81 Millionen Stück. Ein wichtiger Indikator für den Herdenaufbau sei, dass der Anteil der weiblichen Tiere bei den Schlachtungen von Großrindern im gleitenden Zwölf-Monatsmittel zuletzt auf weniger als 47 % gesunken sei, erläuterten die Marktanalysten aus Sydney. Die immer noch hohen Rinderpreise und niedrigen Futterkosten seien ein Anreiz, die Erzeugung wieder auszudehnen. Kurzfristig werden allerdings kaum mehr Jungtiere zur Mast oder Schlachttiere zur Verfügung stehen. Das MLA geht deshalb davon aus, dass die Rinderschlachtungen nach einem Minus von 18 % im vergangenen Jahr auch 2017 noch sinken werden, und zwar um 2,6 % auf knapp 7,73 Millionen Stück. Bei kaum veränderten Schlachtgewichten dürfte die australische Rindfleischerzeugung im gleichen Maß zurückgehen und sich auf 2,08 Mio t belaufen. AgE