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BVA: Handel geprägt durch Zurückhaltung und sinkendem Betriebsmitteleinsatz

In der Vermarktungssaison 2016/17 sind die Getreide-Ausfuhren deutlich kleiner als in den Vorjahren. Bisher betrug die jährliche Exportmenge 5 bis 6 Mio. t in Drittländer, womit Deutschland zu den wichtigsten Getreideexporteuren gehörte.

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In der Vermarktungssaison 2016/17 sind die Getreide-Ausfuhren deutlich kleiner als in den Vorjahren. Bisher betrug die jährliche Exportmenge 5 bis 6 Mio. t in Drittländer, womit Deutschland zu den wichtigsten Getreideexporteuren gehörte.


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Nach einer Rekordernte drückt jetzt aber preisgünstiger russischer Weizen auf den Weltmarkt, erklärt Jens Hottendorff, Getreideausschuss-Vorsitzender im Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA). Erschwerend komme hinzu, dass der seit dem Jahresbeginn 2017 wiedererstarkte Euro deutschen Weizen verteuert, der auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt wird.


Vor allem die traditionellen Handelspartner Deutschlands in Nordafrika und im Mittleren Osten versorgen sich aktuell mit russischem Weizen, so der BVA weiter. Die deutschen Exporteure gehen aber davon aus, dass sich ab dem Beginn des Jahres 2018 bessere Chancen ergeben, weil im Winter die Lieferungen Russlands aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen erfahrungsgemäß deutlich zurückgehen.


Die Exportmengen aus den Vorjahren werden 2017/18 voraussichtlich nicht erreicht werden, schätzt Hottendorff. Denn mit 45,3 Mio. t wurde in diesem Jahr in Deutschland eine leicht unterdurchschnittliche Ernte eingebracht, die um 3,4 Prozent kleiner ausfiel als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Die Weizenernte lag mit 24,5 Mio. t etwa auf dem Vorjahresniveau und nur knapp unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Mit 9 Mio. t übertraf die Wintergerste das bereits gute Vorjahresergebnis knapp und lag um 7,6 Prozent über dem sechsjährigen Mittel. Eine kleinere Anbaufläche und schwache Erträge sorgten für eine deutlich kleinere Roggenernte. 2,7 Mio. t bedeuten gegenüber dem Sechsjahresdurchschnitt einen Rückgang von 25,1 Prozent.


Niedrige Naturalgewichte beim Getreide


Ein feuchter Sommer mit vielen Niederschlägen erschwerte die Erntebedingungen und wirkte sich negativ auf die Getreidequalität aus, erklärt der Wirtschaftsverband weiter. Die als erstes gedroschene Gerste konnte meist noch mit guten Erträgen und Qualitäten vom Feld geholt werden. Bei Weizen und Roggen sorgten insbesondere niedrige Naturalgewichte für Probleme. Vielfach werden die von den Brotmühlen und Exporteuren geforderten Werte nicht erreicht. Zum Ende der Ernte brachen auch die Fallzahlen ein. Unter diesen Bedingungen waren die Dienstleistungen des Erfassungshandels wie Trocknung, Aufbereitung und Qualitätsanalyse von besonderer Bedeutung.


Wegen des weltweit reichlichen Angebotes sind die Weizen-Notierungen an der Matif seit Mitte Juli um rund 20 €/t auf rund 160 €/t gesunken. Die Landwirte halten sich deshalb zurzeit mit der Vermarktung zurück und verkaufen vorwiegend Futtergetreide. „Die guten Qualitäten liegen noch auf den Höfen“, erklärt Hottendorff weiter. Dies gilt insbesondere für Roggen. Wegen des knappen Angebotes an Brotroggen sind die Preise gegenüber dem Vorjahr stark gestiegen und liegen derzeit deutlich über denen von Brotweizen.


Rapsanbau verliert an Attraktivität


Beim Raps wurde 2017 die zweite schlechte Ernte in Folge eingebracht. 4,3 Mio. t bedeuteten gegenüber 2016 einen Rückgang von 5,9 Prozent. Der sechsjährige Durchschnitt wurde um 14,6 Prozent verfehlt. Neben widrigen Witterungsbedingungen waren auch Krankheiten und Schädlingsbefall für das unterdurchschnittliche Ergebnis verantwortlich.


Die Bekämpfung von Kohlfliege und Erdfloh ist durch das Verbot der Neonicotinoiden erschwert. Die daraus resultierenden Ertragsverluste machen den Rapsanbau unwirtschaftlicher. „Viele Landwirte sind anbaumüde und reduzieren den Rapsanbau. Diese Entwicklung ist für eine gesunde Fruchtfolge ungünstig“, erklärt Jens Hottendorf. Trotz der schwachen Ernte in Deutschland ziehen die Rapspreise nicht an. Eine komfortable weltweite Sojaversorgung und eine große französische Rapsernte wirken preisdämpfend.

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