Nach neuesten Schätzungen von Agroconsult könnte die brasilianische Sojaernte 2018 auf 119 Mio. t steigen. Das wären bis zu 2 Mio. t mehr als bisher prognostiziert. Grund für die Anhebung sind die günstigen Witterungsbedingungen in weiten Teilen Brasiliens, die für Rekorderträge sorgen.
Unterdessen hält die rege Nachfrage Chinas nach brasilianischen Sojabohnen an. Aus Sorge vor einer Zuspitzung des Handelsstreits mit den USA versuchen chinesische Einkäufer den Anteil der US-Ware zu reduzieren. Das hat nach Angaben der Universität von Sao Paulo bereits zu einer deutlichen Steigerung der Prämien am brasilianischen Spotmarkt geführt. Das ist insofern ungewöhnlich, als dass eigentlich durch den zunehmenden Erntedruck die Preise in Brasilien nachgeben müssten.
Die Prämie liegt aktuell rund 80 % über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Dabei profitiert Brasilien auch von der Dürre in Argentinien und der deutlich unter Vorjahreslinie gefallenen Sojaerzeugung in dem Nachbarland. Zudem haben auch heftige Niederschläge in den vergangenen Wochen in Brasilien für Logistikprobleme und in Folge zu einem geringeren Sojaangebot am Markt sowie festeren Preisen geführt.