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DBV-Erntebilanz: Nervenspiel für die Landwirte

Die Getreideernte in Deutschland unterschreitet 2017 das bereits schwache Vorjahr. Auch die Rapsernte fällt kleiner aus als 2016. Dabei gibt es regional und kleinräumig große Unterschiede.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Getreideernte in Deutschland unterschreitet 2017 das bereits schwache Vorjahr. Auch die Rapsernte fällt kleiner aus als 2016. Dabei gibt es regional und kleinräumig große Unterschiede.


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Die Getreide- und Rapsernte fällt deutschlandweit in diesem Jahr unterdurchschnittlich aus. Auf Grund des unbeständigen Wetters in nahezu allen Regionen Deutschlands, standen den Landwirten nur wenige Tage für den Drusch zur Verfügung. „Die Landwirte mussten das Getreide regelrecht vom Feld stehlen“, sagte der der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, heute bei der traditionellen Erntepressekonferenz in Berlin. Bisher ist die Getreideernte auch noch nicht in allen Regionen und insbesondere nicht im Norden und in den Höhenlagen abgeschlossen. Laut dem DBV stehen etwa in Niedersachsen noch 5 bis 10 Prozent des Weizens auf dem Feld. In Schleswig-Holstein sind rund 20 Prozent des Weizens noch nicht geerntet.


Laut den vorläufigen Schätzungen des DBV zeichnet sich in Deutschland für 2017 eine Erntemenge von 44,5 Mio. t Getreide ab. Damit wird das bereits geringe Vorjahresergebnis von 45,4 Mio. t um 2 Prozent verfehlt. Beim Weizen fällt die Erntemenge auf 23,4 Mio. t und damit um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab. Der DBV rechnet mit einem bundesweiten Durchschnittsertrag bei Weizen von nur 7,4 t/ha. Heftig trifft es den Roggen, bei dem sowohl die Anbaufläche wie auch der Ertrag mit durchschnittlich 5,3 t/ha dieses Jahr kleiner ausfallen. In der Folge sinkt die Erntemenge um 10 Prozent auf 2,8 Mio. t Roggen.


Am besten sieht noch die Bilanz bei Gerste aus. Die Erträge der Wintergerste übertreffen mit 7,2 t/ha das Vorjahresergebnis von 7,1 t/ha leicht. Insgesamt ist laut dem Erntebericht des DBV eine Wintergerstenernte von 8,8 Mio. t herangewachsen. Sie verfehlt die letztjährige Erntemenge nur um knapp 2 Prozent. Ordentliche Erträge gab es auch bei der Sommergerste. Im Bundesdurchschnitt wurden bei der Sommergerste Erträge von 5,4 t/ha erzielt. Die Erntemenge beläuft sich bei der Sommergerste auf insgesamt 1,85 Mio. t, was einer Steigerung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.


Deutlicher fielen die Einbußen bei Raps aus. Mit nur 4,3 Mio. t Winterraps haben die Landwirte dieses Jahr 6 Prozent weniger Raps als im Vorjahr geerntet. Durch Regen verursachte Ernteunterbrechungen verhinderten vielerorts ein fristgerechtes Einbringen der Rapsernte. Die Rapserträge liegen laut DBV im Bundesdurchschnitt nur bei 3,3 t/ha. Neben den nicht zufriedenstellenden Erträgen enttäuschten vielfach auch die Ölgehalte. Diese liegen verbreitet um 40 Prozent, heißt es.


Mit den widrigen Erntebedingungen hatten natürlich auch die Ökolandwirte zu kämpfen. Diese haben laut dem DBV 2017 rund 0,7 Mio. t Getreide geerntet und sehr heterogene Qualitäten eingefahren. „Im Ergebnis bedeutet das oft auch nur noch Futternutzung“, sagte Rukwied.


Komfortable weltweite Getreidebestände erzeugen Preisdruck


Die Situation bei den Getreidepreisen wertet der DBV derzeit als „nur etwas besser als im Vorjahr“. Der nur zögerliche Erntefortschritt hat den üblicherweise mit dem steigenden Angebot während der Ernte einhergehenden Preisdruck abgemildert. Daher lägen die Brotweizenpreise im Durchschnitt derzeit mit rund 153 €/t etwa 10 €/t höher als im August 2016, so der DBV. Dennoch rechnet der DBV mit weiterem Preisdruck. Denn auf EU-Ebene wird mit einer Getreidemenge auf Vorjahresniveau gerechnet. Die Weizenproduktion könnte 2017 innerhalb der EU-28 um 4 Mio. t auf gut 147 Mio. t anwachsen. Weltweit werden nach den jüngsten Schätzungen des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) voraussichtlich 743 Mio. t Weizen produziert. Bei einem Verbrauch von 737 Mio. t wird es somit zu einem weiteren Aufbau der ohnehin äußerst komfortablen Lagerbestände auf 265 Mio. t kommen, heißt es beim DBV.


Die Rapsnotierungen hingegen kratzen laut DBV-Präsident Rukwied derzeit an der 350 €/t-Marke. Das zwar liegt höher als im gleichen Vorjahreszeitraum. Allerdings sind sie in den letzten Tagen wieder unter Druck geraten und liegen weit hinter dem noch vor wenigen Jahren üblichen Niveau, so Rukwied.




 

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