Die Ausfuhren von Biodiesel aus Deutschland haben in den ersten neun Monaten des letzten Jahres deutlich zugelegt. Darauf hat die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) hingewiesen. Besonders dynamisch entwickelte sich laut UFOP die Nachfrage aus Dänemark und Großbritannien.
Insgesamt stiegen die Biodieselexporte von Januar bis September 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 11 % auf 1,16 Mio t. Davon wurden fast 94 % in die Länder der EU-28 geliefert; das waren 16 Prozentpunkte mehr als in der Vergleichsperiode. Wichtigster Abnehmer waren die Niederlande mit einer leichten Steigerung von 1,5 % auf 428 000 t. Weiterhin stark nachgefragt war Biodiesel auch in Polen. Obwohl die dorthin gelieferte Menge auf 189 000 t zurückging, belegte das Land weiterhin Platz zwei.
Viele andere EU-Länder erhöhten hingegen den Biodieselimport aus Deutschland. Hier stach vor allem Dänemark heraus. Das nördliche Nachbarland führte mit 78 146 t rund 183 % mehr Biodiesel ein als im Vorjahreszeitraum und verdrängte damit Frankreich vom dritten auf den vierten Platz. Mit einem Plus von 276 % wuchsen die Ausfuhren nach Großbritannien besonders dynamisch. Aber auch Frankreich, Österreich und die Schweiz führten deutlich mehr Biodiesel aus Deutschland ein als im Vorjahreszeitraum.
Nahezu zum Erliegen gekommen sind hingegen die Biodieselexporte in die USA; diese gingen um 99,7 % auf nur mehr 89 t zurück. Als Gründe dafür nennt die UFOP die politische Fokussierung der Vereinigten Staaten auf die Inlandsproduktion aus Sojaöl und den festen Euro, der EU-Ware im Ausland verteuerte. Auch Norwegen orderte im Schnitt 55 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Förderunion stellte fest, dass die Exportstärke der deutschen Biodieselwirtschaft entscheidend für die Verstetigung der Rapsölnachfrage sei, wenn hierzulande zunehmend Biodiesel aus Raps durch Biodiesel aus Abfallölen ersetzt werde. Der Verband erinnerte daran, das im Quotenjahr 2016 die inländisch verbrauchte Biodieselmenge aus Raps (RME) im Vergleich zu 2015 von 1,3 Mio t auf 0,86 Mio t gesunken sei. Auch für das Jahr 2017 schätzt die UFOP den RME-Absatz in dieser Höhe ein, trotz einer Erhöhung der Treibhausgasquote von 3,5 % auf 4,0 %.