Die Kontrakte auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig haben im Verlauf der vergangenen Woche im Zuge der anhaltenden Trockenheit zwar ein Siebenjahreshoch erreicht, gaben aber anschließend etwas nach. So kostete der Future mit Fälligkeit im April 2019 am 2. August in der Spitze 32,50 Euro/dt. Dieses Kursniveau war zuletzt im Januar 2011 erreicht worden.
Bis Freitagmorgen gegen 11.45 Uhr fiel der Kontrakt auf 30,10 Euro/dt zurück; das bedeutet aber gegenüber dem Abrechnungskurs der Vorwoche einen Aufschlag von 0,70 Euro/dt oder 2,4 %.
Derweil berichtete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dass das Interesse der Verarbeitungsindustrie an geeigneten Frühkartoffelpartien zunehme. Da abgesehen von Gewitterregen weiterhin keine ergiebigen Niederschläge in Sicht seien, verschlechterten sich die Aussichten im Hinblick auf die Haupternte. Trotz vieler Beregnungsmaßnahmen sei verbreitet mit einer vorzeitigen Abreife der Knollen zu rechnen.
Nach Einschätzung des Agrarhandelsunternehmens Wilhelm Weuthen dürften nun auch die Reste der alten Ernte vermarktet sein. Auch die Restbestände an „Bintje“, schlecht backender „Challenger“, „Ramos“ und „Innovator“ würden von den Pommes frites-Herstellern sowie den Flocken-, Granulat- und Stärkefabriken aufgenommen.
Unterdessen wies die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) darauf hin, dass die Kartoffelverarbeiter in Deutschland und den Niederlanden mittlerweile einen Rohstoffmangel in der kommenden Saison befürchteten.