Mehr Hennen im Stall und eine höhere Legeleistung haben im vergangenen Jahr die deutsche Eierproduktion weiter wachsen lassen. Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am Dienstag vergangener Woche (27.3.) mitteilte, nahm der Legehennenbestand im Jahresmittel gegenüber 2016 um rund 300 000 Stück auf 45,7 Millionen Tiere zu. Dabei legte ein Huhn im Schnitt 292 Eier, das war eins mehr als im Vorjahr. Die verwendbare Eiererzeugung stieg dadurch um 0,7 % auf das Rekordniveau von 14,43 Milliarden Stück; damit wurden auch mehr Eier erzeugt als vor dem Verbot der Käfighaltung im Jahr 2010. Nicht nur die Produktion, sondern auch der Verbrauch von Eiern hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen.
Allerdings weist die vorläufige Versorgungsbilanz der BLE hier nur eine geringfügige Steigerung um 0,1 % auf 19,0 Milliarden Stück gegenüber 2016 aus. Aufgrund der größeren Bevölkerungszahl nahm der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch erstmals seit Jahren sogar leicht ab, und zwar um ein Ei auf 230 Stück. Eine Legehenne deckte damit den Eierbedarf von mehr als einem Bundesbürger, wobei hierbei nicht nur die Frühstückseier, sondern auch die Verarbeitungsware in Kuchen oder Fertiggerichten berücksichtigt sind. Zwischen heimischer Erzeugung und dem Nahrungsverbrauch in Deutschland bestand 2017 allerdings noch eine Versorgungslücke von rund 4,57 Milliarden Eiern, die damit aber etwas kleiner als im Vorjahr ausfiel.
Der Selbstversorgungsgrad nahm von 71,6 % im Jahr 2016 auf 72,1 % im vergangenen Jahr zu. Gefüllt wurde die Lücke durch Einfuhren von Eiern und Eiprodukten, die sich - gemessen am Schaleneiwert 2017 - auf 8,95 Milliarden Stück beliefen. Gleichzeitig verkauften die Anbieter in Deutschland aber auch Eier ins Ausland, und zwar 3,40 Milliarden Stück. AgE