Die russischen Vorräte an Getreide bei Erzeugern, Handel und Verarbeitern erreichten am 01.06.17 eine Höhe von 18,5 Millionen Tonnen. Das waren knapp 4,5 Millionen Tonnen mehr als zum Vorjahreszeitpunkt, so das Statistikamt Rosstat. Dabei lagerten bei den Landwirten noch über acht Millionen Tonnen und damit 44 Prozent mehr als 2016. Der Lagerbestand bei Handel und Verarbeitern war mit gut zehn Millionen Tonnen rund 23 Prozent höher. Der Großteil davon ist Weizen, rund 7,7 Millionen Tonnen, wovon allein 5,8 Millionen Tonnen in Brotqualität vorliegen. Die Vorräte an Roggen betrugen 356.000 Tonnen, an Gerste 947.000 Tonnen und an Mais 1,1 Millionen Tonnen.
Das Agrarministerium sieht derweil die Getreideernte 2017 nicht mehr ganz so optimistisch und kürzte seine Prognose. Auf weniger als 100 Millionen Tonnen schätzt Moskau jetzt die Getreideernte 2017, die bislang noch bei 105 Millionen Tonnen lag. Für die pessimistischere Einschätzung nennt das Ministerium nach Berichten der Moskauer Analysten von APK-Inform mehrere Gründe:
- Der Winter war zwar generell in Russland nicht extrem hart, doch gab es in den wichtigen südrussischen Getreideanbaugebieten Frostschäden an Winterweizen.
- Dort war es im März zudem zu trocken.
- Darüber hinaus wird eine Verzögerung der Erntekampagne erwartet, die erfahrungsgemäß mit Ertragseinbußen verbunden sein kann.
- Zusätzlich soll es nicht genug Mähdrescher geben, um die Flächen rasch zu räumen. AMI