Nachdem im Juni die Nachfrage nach deutschen Speisefrühkartoffeln wesentlich geringer war als das Angebot, drängt sich momentan der Eindruck auf, als könnte es bald umgekehrt sein, berichtet die AMI. So schnell und umfangreich die Frühkartoffeln aus Spanien am hiesigen Markt waren, so rasch und umfassend scheinen sie nun verschwunden zu sein.
Alle Ketten des Lebensmitteleinzelhandels haben laut AMI nun vollständig auf Speisefrühkartoffeln aus deutschem Anbau umgestellt. Die Nachfrage nach hiesigen Frühkartoffeln ist deshalb, abgesehen von den schulferienbedingten üblichen Effekten, jetzt relativ groß. Sie wird zumindest diese Woche unverändert von Verkäufen an die Verarbeitungsindustrie begleitet.
Bei der Angebotsentwicklung läuft es dagegen eher umgekehrt. Die Flächenräumung im Südwesten ist weit, auch in Niedersachsen wurde schon viel verkauft und in Nordrhein-Westfalen sowie in Bayern lassen größere Mengen reifegeförderter und schalenfester Kartoffeln noch auf sich warten. Letztes verschafft der Pfalz einen guten übergebietlichen Verkauf, sodass dort mancher bereits seine Ware vor Ort zu behalten versucht, um nicht beim nächsten Monatswechsel auf Zufuhren angewiesen zu sein. Auch wenn sich das Marktblatt gewendet hat, gibt es bisher keinen Grund von einer Verknappung von Frühkartoffeln auszugehen. Alle Marktbeteiligten agieren nun aber vorsichtiger.