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Futter: Jetzt vorkaufen!

Die Getreide- und Sojamärkte sind gut versorgt. Die Preise dümpeln seit Wochen auf niedrigem Niveau vor sich hin. Ein guter Zeitpunkt, Futterpreise langfristig abzusichern, meinen zumindest Experten von Agravis, BayWa und der Landwirtschaftskammer. „Landwirte sollten jetzt attraktive Preise absichern!

Lesezeit: 4 Minuten

Die Getreide- und Sojamärkte sind gut versorgt. Die Preise dümpeln seit Wochen auf niedrigem Niveau vor sich hin. Ein guter Zeitpunkt, Futterpreise langfristig abzusichern, meinen zumindest Experten von Agravis, BayWa und der Landwirtschaftskammer.


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„Landwirte sollten jetzt attraktive Preise absichern!“

Sönke Voss, Bereichsleiter Futtermittel Agravis


„Die Aufschläge bei langfristigen Futterkontrakten für das erste Halbjahr 2018 erscheinen zwar noch recht hoch, aber der Eindruck täuscht: Die Kurse für die Futterkomponenten haben kaum noch Luft nach unten. Denn laut USDA soll in der EU das Verhältnis der Getreideendbestände zum Verbrauch in 2017/18 fallen. Es fehlt an Gerste, Roggen, Triticale und Körnermais, weil vor allem Spanien und Italien eine unterdurchschnittliche Ernte eingefahren haben. Dort steigt der Importbedarf für Futtergetreide. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder es wird mehr Weizen verfüttert, oder der Maisimport steigt. Da die EU neuerdings wieder Importzölle auf Mais erhebt, dürfte wohl mehr EU-Getreide im Trog landen. Das heißt, dass das Angebot 2017/18 in der EU nicht so üppig ausfällt wie vor zwei oder drei Jahren. Die globale Versorgung ist hingegen komfortabler.


Auch beim Soja sehe ich den Boden erreicht. Die großen Soja-Ernten in Südamerika sowie die guten Aussichten in den USA haben zu starken Preisrückgängen geführt. Die hohen Bestände vor allem in Südamerika sind aber eingepreist. Damit die Preise auch 2017/18 unten bleiben, braucht es weiter hohe Ernten. Die sind nicht sicher, zumal in Brasilien und Argentinien die Bohnen noch nicht ausgesät sind. Es kann im Laufes des Jahres noch viel passieren. Die Preise scheinen jedenfalls für Importe attraktiv. Das zeigt sich auch an den derzeitigen Verladungen von Sojaschrot aus Südamerika in die EU. Landwirte sollten sich jetzt die Preise beim Futter sichern.“


„Wetterkapriolen könnten Futter schnell wieder verteuern.“

Jörg-Simon Immerz, Leiter Handel BAST Deutschland BayWa AG


„Nach den Preisrückgängen scheinen sich die Märkte für Futtergetreide und Ölschrote zumindest zu konsolidieren. Auf dem aktuellen Niveau machen langfristige Kontrakte für die Tierhalter somit durchaus Sinn, um eine Grundversorgung über die nächsten Monate zu gewährleisten.


Schaut man sich die Futtermittel genauer an, muss man aber differenzieren. So verbilligte sich Mais wegen der weltweit entspannten Versorgung deutlich. Die Importzölle der EU federn den Druck des Weltmarktes etwas ab. Regional führen witterungsbedingt niedrige Ernte​schätzungen auf dem Balkan zu einer Verknappung von Mais.


Futterweizen wiederum erfreut sich einer regen Nachfrage. Die pessimistischen Ernteprognosen, die massive Qualitätsprobleme bei Mahlweizen vorhersagten, haben sich nicht bestätigt. Deshalb bleibt das Futterweizen-Angebot in Deutschland unterm Strich überschaubar. Bei Gerste bremst die weltweit knappe Versorgung den Abwärtstrend am deutschen Markt. Bleibt Gerste im Export gefragt, werden sich auch hier die Preise stabilisieren.


Das Kursniveau bei Ölschroten ist aktuell sehr interessant – vor allem bei Sojaschrot. Die weltweite Versorgung mit Proteinen ist entspannt. Mittel- bis langfristig bietet sich aber noch leichtes Abwärtspotenzial für die Preise. Bei der laufenden Ernte in den USA und dem Vegetationsverlauf in Südamerika sollte man aber immer mit Überraschungen rechnen, zum Beispiel beim Wetter. In der Folge könnten die Preise auch schnell wieder steigen.“

 

„Es macht Sinn, Vorkontrakte für längere Zeit abzuschließen.“

Heribert Breker, Landwirtschaftskammer NRW

 

„Vorkontrakte machen immer Sinn, wenn aktuelle Preise auf niedrigem Niveau liegen und mittelfristig Steigerungen zu erwarten sind. Das vorherzusehen ist schwer. Fakt ist aber: Die internationalen Getreidepreise sind in der Nacherntephase erheblich gefallen. Und die Sojapreise liegen so niedrig wie seit etlichen Jahren nicht mehr.


Ob das so bleibt ist fraglich: Denn am globalen Getreidemarkt 2017/18 dürften die Endbestände bezogen auf den Jahresverbrauch von 25 % im Vorjahr auf 23,3 % sinken. Klammert man China aus, decken die Vorräte sogar nur noch 16,5 % des Verbrauchs ab. Das globale Handelspotenzial bei Weizen wird knapper.

Etwas unsicher ist dabei die Rolle Russlands. Nach der Rekordernte wollen die Russen mehr als 42 Mio. t Getreide exportieren. Doch ihre Logistik stößt sowohl beim Landtransport als auch bei der Verladung

an Grenzen. Außerdem könnte ein harter Winter die Ausfuhren von Dezember bis März ausbremsen.


Der Sojamarkt ist nach mehreren Rekordernten in Folge so gut versorgt wie lange nicht. Und die laufende US-Ernte bringt voraussichtlich 120 Mio. t Nachschub. Trotzdem hält sich der Preisdruck in Grenzen. Nun sollen zudem die südamerikanischen Ernten Anfang 2018 deutlich kleiner ausfallen. Warum sollten die Sojakurse nun weiter nachgeben?


Die künftigen Futterpreise hängen aber auch vom Wechselkurs ab. Der starke Euro bremst aktuell den Export von Getreide und verbilligt Sojaimporte. Ob das so bleibt, ist unklar.“

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