In Kasachstan sind die Getreidesilos nicht so voll wie bislang gedacht. Nach aktuellen Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des Landes hat die Inspektion von 43 Getreidelagern ergeben, dass das tatsächliche Volumen um 6,854 Mio t kleiner ist als die Menge, die sich eigentlich aus der Summe der Lieferquittungen der Landwirte hätten ergeben müssen.
Deshalb besteht nach Berichten kasachischer Medien Korruptionsverdacht: So hätten einige Getreidelager den Lieferanten größere Getreidemengen bestätigt, als sie tatsächlich lagern könnten. Anschließend seien die falschen Quittungen wahrscheinlich als Sicherheit für Bankkredite genutzt worden. In der Folge hätten Banken umfangreiche ungedeckte Kredite vergeben. Der Wert des „vermissten“ Getreides wird auf 1,036 Mrd $ (863 Mio Euro) veranschlagt.
Trotz des in der Folge voraussichtlich deutlich kleineren kasachischen Getreideangebots sieht der stellvertretende Landwirtschaftsminister Kairat Aituganow die Getreideexporte für die laufenden Vermarktungssaison 2017/18 aktuell bei bis zu 8 Mio t; das wären nur 300 000 t weniger als im Vorjahr. Als wichtigste Abnehmer nannte der Vizeminister die Nachbarstaaten in Zentralasien und am Kaspischen Meer. Die diesjährige Getreideernte im eigenen Land schätzte Aituganow auf 18 Mio t bis 19,6 Mio t. Am 4. September seien 6,785 Mio ha oder 44,7 % des Getreideareals abgeerntet gewesen. Den betreffenden durchschnittlichen Flächenertrag bezifferten die Beamten auf 12,6 dt/ha, nach 14,6 dt/ha im Vorjahr. AgE
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