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Getreidemarkt zwischen Hoffen und Bangen

Die Erzeugerpreise für Weizen und Co. haben sich zuletzt stellenweise leicht erholt. Ist das schon die Wende zum Besseren oder doch nur ein Zwischenhoch? Ein Beitrag aus der top agrar 10/2017

Lesezeit: 4 Minuten

Die Erzeugerpreise für Weizen und Co. haben sich zuletzt stellenweise leicht erholt. Ist das schon die Wende zum Besseren oder doch nur ein Zwischenhoch? Ein Beitrag aus der top agrar 10/2017


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Ich hätte geschworen, dass Brotweizen schon jetzt besser bezahlt würde. Aber da habe ich mich geirrt“, sagt ein niedersächsischer Anbauer. Viele seiner Berufskollegen aus anderen Regionen sind auch von den aktuellen Erlösen enttäuscht. Bis auf Brotroggen sowie Braugerste – beide sind knapp – wird Getreide zu niedrigeren Preisen gehandelt als im Vormonat. Das gilt nicht nur für schwache Qualitäten, die reichlich vorhanden sind, sondern auch für guten Weizen, selbst für A und E. Wie kann das sein?


Vorerst gut versorgt: Vor allem vier Faktoren prägen die Stimmung am Getreidemarkt und deckeln die Preise:

  1. Die Mühlen und Futtermischer sind vorerst nicht an nennenswerten Lieferungen interessiert. Sie verfügen noch über Vorräte, die sie ex Ernte angelegt haben. Zudem haben sich viele Firmen einen Teil ihres vorderen Rohstoffbedarfs früh per Kontrakt gesichert.
  2. Erfasser stehen im Einkauf etwas auf der Preisbremse, um die nach ihrer Meinung überzogenen Offerten ex Ernte nachträglich auszugleichen. Zuletzt haben sie allerdings wieder etwas mehr geboten, um die Verkaufsbereitschaft der Erzeuger anzuregen.
  3. International tätige Exporteure kaufen im Vergleich zum Vorjahr spürbar weniger Weizen und Gerste. Dies ist teils dem festen Euro geschuldet, der unsere Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt schwächt. Der Hauptgrund ist aber die starke Konkurrenz aus dem Schwarzmeerraum. Beobachter rechnen z. B. mit umfangreichen Weizenexporten Russlands (vgl. Übersicht).
  4. Es wird nach wie vor darüber spekuliert, wie die Ernte 2017 nun wirklich ausgefallen ist und wie es um die weltweite Versorgung steht. Dass der Internationale Getreiderat (IGC) sowie das US-Agrarministerium (USDA) jetzt plötzlich mit einem Anstieg der globalen Weizenvorräte rechnen, hat an Terminbörsen zeitweilig denn auch zu starken Schwächen geführt.


Genau hinschauen!
Der schwache Export und die weltweiten Vorräte sind für Preispessimisten eine regelrechte Steilvorlage. Von Aussagen wie „da geht gar nichts mehr“ oder „Konkurrenten machen uns platt“ sollen sich Landwirte, die ihr Getreide eingelagert haben, aber nicht verunsichern lassen. Das ist nicht als Meinungsmache, denn:

  • Die wachsenden Weizenvorräte (laut USDA + 7,3 Mio. t) gehen auf das Konto Chinas (+ 16,2 Mio. t). Peking hat aber nicht vorrangig den Weltmarkt im Visier, sondern die eigene Versorgung. Ohne diese Mengen sinken die maßgeblichen Bestände bis Mitte 2018 sogar um  fast 9 Mio. t auf knapp 136 Mio. t.
  • Es trifft zwar zu, dass Russland viel geerntet hat und uns auf Drittlandmärkten, vor allem in Nordafrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten, das Leben schwer machen wird. Schon im Winter könnte der Druck vom Schwarzen Meer aber abnehmen, denn der Transport wird schwieriger. Und auch wegen der Sorge um die Qualitäten werden z. B. russische Händler alles daran setzen, schnell viel zu exportieren. Wenn dieser Druck abnimmt, kommen wir wieder besser zum Zuge.
Noch warten:Die meisten Beobachter sind nach wie vor der Ansicht, bei gutem Weizen, einwandfreier Gerste und anderem Getreide müsste im weiteren Verlauf noch etwas gehen – und zwar nach oben. Wir teilen diese Meinung. Warten Sie also mit dem Verkauf noch. Die ersten Impulse bekommt der Markt, sobald die heimischen Verarbeiter ihre Anschlusskäufe tätigen. Einige sollen hinter der Hand schon nach den Konditionen dafür fragen, berichten Makler. Für gute Qualitäten habe man dabei auch schon über Prämien gesprochen. Das gelte übrigens nicht nur für Brot-, sondern auch für Futtergetreide. Letzteres müsse aber einwandfrei sein. (Die aktuellen Preise aus dem Heft finden Sie auf der nächsten Seite.)


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