Der hitzige Importsog an Schweinefleisch nach China hat sich im aktuellen Jahr gegenüber 2016 deutlich abgekühlt. Im weltweiten Schweinefleischhandel wurde von den Top 4 Exporteuren (EU, USA, Kanada und Brasilien) in der Summe von Januar bis Juni mit 4,1 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um 47.000 Tonnen beziehungsweise ein Prozent verfehlt. Heraus sticht besonders der starke Export in die USA, während der EU-Drittlandshandel deutliche Bremsspuren zeigt.
Grund für die stark unterschiedliche Entwicklung der Handelsmengen sind die verschiedenen Ausrichtungen. Die USA-Exporteure profitieren von der beachtlich wachsenden Schweinefleischnachfrage in Mexiko. Hier hat der Schweinefleischkonsum innerhalb der vergangenen zehn Jahre um 30 Prozent zugelegt. Die Tendenz ist weiter steigend. EU-Schweinefleisch hat in Mexiko noch keine Marktdurchdringung infolge fehlender Handelsabkommen.
In China wächst die Eigenproduktion aktuell wieder, zeitgleich nimmt die heimische Schweinfleischnachfrage allerdings ab. Die Rekordpreise aus dem vergangenen Jahr haben ein Drittel an Wert verloren. Der Einfuhrbedarf chinesischer Importeure an reinem Muskelfleisch hat deutlich abgenommen. Die Top 4 Exportnationen EU, USA, Kanada und Brasilien vereinen über 90 Prozent der weltweiten Ausfuhren. AMI